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Europaabgeordnete kündigt neue Kriterien für Kulturhauptstadt an

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Berlin (ddp). Nach der Kritik an der Nominierung von Patras zur Europäischen Kulturhauptstadt 2006 hat die CDU-Europaabgeordnete Doris Pack neue Kriterien für die Auswahl der Kulturhauptstädte angekündigt.


An den vorgesehen Ländern bis 2019 solle festgehalten werden, jedoch müsse nun das jeweilige Land künftig mindestens zwei Vorschläge machen, aus denen dann die Jury entscheiden könne, welche Stadt geeignet sei, sagte Pack am Mittwoch dem Deutschlandradio Kultur. «Es kann nicht sein, dass ein Land nur eine Stadt vorschlägt und dann sagt: \'Friss oder stirb\'», sagte sie.

Die Stadt habe sich auf die Nominierung nicht vorbereitet und die vorgeschlagenen Veranstaltungen genügten nicht dem Anspruch an eine europäische Kulturhauptstadt. Patras habe kaum Kriterien der Kommission erfüllt. «Ich weiß aus der Jury, dass alle die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen haben», sagte die Abgeordnete. Wesentlicher Grund für die Entscheidung zugunsten von Patras sei, dass Griechenland keinen anderen Vorschlag gemacht habe.

Am Dienstag war der künstlerische Leiter der griechischen Hafenstadt wegen Kritik an Organisation und Planung überraschend zurückgetreten. «Vielleicht wäre er besser früher zurückgetreten und hätte damit einiges retten können», betonte die Abgeordnete.

Pack lobte den Wettbewerb der deutschen Städte um die Nominierung zur europäischen Kulturhauptstadt für 2010. «Es gab einen ungeheuren Andrang in Deutschland, es haben sich zehn Städte beworben und sich in einem wunderbaren Wettbewerb vorbereitet.» Daraus habe eine deutsche Jury Essen und Görlitz ausgewählt. Eine EU-Jury werde sich nun für die geeignetere Stadt entscheiden.