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Finanzierung der Potsdamer Schlösserstiftung bis 2008 gesichert

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Der Bund, die Stadt Berlin und das Land Brandenburg unterzeichneten gestern einen Vertrag über knapp 130 Millionen Euro (32,4 Millionen Euro jährlich). Die Stiftung wurde um einige Schlösser erweitert.

Potsdam (ddp). Die Finanzierung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) ist bis 2008 gesichert. Die Länder Berlin und Brandenburg sowie der Bund als die drei Zuwendungsgeber unterzeichneten am Dienstag im Park Sanssouci in Potsdam das Finanzierungsabkommen 2005 bis 2008. Danach erhält die SPSG öffentliche Zuwendungen in Höhe von 32,4 Millionen Euro jährlich. Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) betonte, knapp 130 Millionen Euro böten der Stiftung eine «wirklich verlässliche Perspektive» für die nächsten Jahre.

Die Vereinbarung sieht zudem die Integration von Schloss und Park Paretz sowie des Schlossmuseums Oranienburg und des Schlosses Schönhausen in Berlin in die Stiftung vor. Die Sanierung des Schlosses Oranienburg ist abgeschlossen, die Arbeiten in Paretz sind beinahe fertig, die Restaurierung von Schloss Schönhausen beginnt. Weiss stellte zusätzlich 150 000 Euro für die Sanierung der 168 Terrassen-Doppeltüren des Weinbergs von Sanssouci zur Verfügung.

SPSG-Generaldirektor Hartmut Dorgerloh sagte, der Vertrag sei auch Grundlage für einen erfolgreichen Abschluss der internen Umstrukturierung bis 2008. Damit werde auch die Steigerung der Eigeneinnahmen möglich gemacht.

Der Stiftungsratsvorsitzende, Berlins Kultursenator Thomas Flierl (Linkspartei.PDS), betonte, das Abkommen sei das «umkämpfte Ergebnis» eines längeren Verhandlungsprozesses. Vor dem Hintergrund angespannter Haushalte hätten alle Beteiligten ein «Höchstmaß an Kompromissbereitschaft» gezeigt. Weiss sprach von einem «schwierigen Prozess». Flierl rief dazu auf, weiterhin alles für eine gesicherte Finanzierung der Stiftung zu tun. Der Bund müsse im Hinblick auf zukünftige SPSG-Investitionen auch nach der Wahl am 18. September ein «starker Partner» bleiben.

Die stellvertretende Stiftungsratsvorsitzende und Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) wies darauf hin, dass sich der Sanierungsbedarf für die Schlösser und Gärten der Stiftung noch auf die «astronomisch» hohe Summe von insgesamt etwa 300 Millionen Euro belaufe. Jetzt seien etwa 150 Gebäude im Besitz der größten Kultureinrichtung in den neuen Bundesländern, 700 Hektar Gartenflächen seien zu bewirtschaften. Wanka und Weiss appellierten in diesem Zusammenhang auch an Mäzene, sich für die Schlösserstiftung finanziell zu engagieren.

Der Zuschuss des Bundes beträgt bis 2008 pro Jahr 12,9 Millionen Euro. Brandenburg stellt jährlich 11,3 Millionen Euro und Berlin 6,6 Millionen Euro bereit. Im Wege der Projektförderung schüttet der Bund außerdem jährlich 981 000 Euro Fördermittel aus. Berlin und Brandenburg sichern darüber hinaus den Betrieb der Schloss- und Parkanlage Paretz sowie des Schlossmuseums Oranienburg mit jährlich insgesamt fast 425 000 Euro sowie der Schloss- und Parkanlage Schönhausen mit 200 000 Euro.

Günter Brüggemann