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Außenminister Joschka Fischer (Grüne) hat die Arbeit des Goethe-Instituts Inter Nationes als "integralen Bestandteil der deutschen Außenpolitik" gewürdigt. Der kulturelle Dialog zwischen den Ländern einer globalisierten Welt spiele eine zentrale Rolle, um einem befürchteten Kampf der Kulturen entgegenzuwirken.
München (ddp-bay). Nach dem 11. September sei die auswärtige Kulturpolitik auch ein "wichtiger Faktor der harten Sicherheitspolitik" geworden, sagte Fischer am Dienstag auf einem Festakt zur Amtseinführung der neuen Goethe-Präsidentin Jutta Limbach in München. Hoffnung auf eine bessere Finanzausstattung des Instituts konnte Fischer jedoch nicht machen. Trotz der weiter notwendigen Haushaltskonsolidierung sei er jedoch zuversichtlich, dass keine weiteren Institute und Botschaften geschlossen werden müssten.In ihrer Antrittsrede warnte Limbach davor, das Goethe-Institut als "zivile Krisenreaktionskräfte" in politischen Konfliktsituationen einzusetzen. Auswärtige Kulturpolitik arbeite im Gegensatz zum Krisenmanagement der Bundespolitik mit langfristigen Perspektiven. Die Schaffung gegenseitigen Vertrauens zwischen unterschiedlichen Kulturen brauche einen langen Atem.
Limbach war zunächst Rechtsprofessorin und Justizsenatorin in Berlin und von 1994 bis 2002 Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts. Sie ist Nachfolgerin des langjährigen Goethe-Präsidenten Hilmar Hoffmann, der nach neunjähriger Amtszeit nicht mehr angetreten war. Das Goethe-Institut Inter Nationes ist der wichtigste Vermittler deutscher Kultur im Ausland. Es unterhält 128 Institute in 76 Ländern und 16 in Deutschland. 3200 Mitarbeiter sind weltweit beschäftigt.
(www.goethe.de)