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(nmz) Berlins Kultursenator Thomas Flierl will die arbeitslosen Musiker der Berliner Symphoniker nun doch indirekt unterstützen. Er plant ein neues Sozialticket für Theater und Oper, welches „Bedürftigen“ für drei Euro zur Verfügung stehen soll. Gratulation! Jetzt können die nicht mehr aktiven Musiker wenigstens passiv im Publikum Kunst genießen.
Berlin (ddp-bln). Kultursenator Thomas Flierl (PDS) plant ein neues Sozialticket für Theater und Oper. «Wir arbeiten daran», sagte sein Sprecher Torsten Wöhlert der «Berliner Zeitung» (Samstagausgabe). Die Zeitung schreibt, Flierl habe mit allen großen Berliner Kulturhäusern - etwa der Deutschen Oper, dem Konzerthaus oder dem Berliner Ensemble - vor einigen Tagen über das Projekt gesprochen und ihnen ein Modell für den Verkauf von Restkarten vorgeschlagen.Drei Euro sollen die Tickets voraussichtlich kosten, bestätigte einer der Gesprächsteilnehmer. Sie sollen, sofern vorhanden, an Bedürftige wie etwa Empfänger von Arbeitslosengeld II verkauft werden. Schon im kommenden Monat könnte es damit losgehen, hieß es.
Bislang bietet jedes Haus jeweils eigene Ermäßigungstarife. Flierl will nun, angelehnt an ein Modell des Deutschen Nationaltheaters in Weimar, nicht verkaufte Restkarten noch einmal billiger abgeben lassen. Einen Anspruch auf die Eintrittskarten gibt es nicht: Ist eine Vorstellung ausverkauft, gibt es auch keine Restkarten.
Die CDU-Abgeordnete und Kulturexpertin Monika Grütters hält von einer «Restkarten-Verwertung» wenig. Grütters und die CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus präferieren ein anderes System. Dabei erwerben wohlhabende Besucher mehr Tickets als sie brauchen - die dann kostenlos an Bedürftige abgegeben werden.
s. auch:
http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=9493
http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=9492
http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=9491