Body
München (ddp). Die umstrittene Rechtschreibreform wird aller Voraussicht nach wie geplant im Oktober endgültig umgesetzt. Die Konferenz der Ministerpräsidenten werde am 7. und 8. des Monats die Umsetzung beschließen, meint das Infotainmentmagazin «Focus».
Eine Umfrage unter den Ministerpräsidenten habe ergeben, dass nur Niedersachsen, das Saarland und Sachsen-Anhalt sich gegen die neuen Schreibregeln aussprechen, schreibt das Magazin.Auch der Vorschlag des saarländischen Kultusministers Jürgen Schreier (CDU), die Übergangszeit über den 1. August 2005 hinaus zu verlängern und alte sowie neue Rechtschreibung parallel existieren zu lassen, finde keine Mehrheit. 9 der 16 Länder sprachen sich den Angaben zufolge gegen Schreiers Plan aus, 5 haben sich noch nicht entschieden, Niedersachsen will ohne Übergangszeit zur alten Orthografie zurück.
Die Kultusministerkonferenz (KMK) arbeite unterdessen mit Hochdruck daran, den neuen «Rat für deutsche Rechtschreibung» zusammenzustellen. Das Expertengremium soll die Entwicklung der Schriftsprache künftig beobachten und die Regeln anpassen. «Im September noch wollen wir einen Vorschlag vorlegen, wer dazugehören soll», kündigte Baden-Württembergs Kultusministerin Annette Schavan (CDU) im Magazin an. Es sollen auch Vertreter aus Österreich und der Schweiz mitarbeiten. Im Oktober könnte das Gremium dann die Arbeit aufnehmen.