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Der Bundeszuschuss für das Germanische Nationalmuseum (GNM) in Nürnberg soll im Jahr 2006 um 250 000 Euro niedriger ausfallen als ursprünglich geplant. Statt der benötigten 4,224 Millionen Euro stelle die Bundesregierung nur noch 3,974 Millionen Euro bereit, teilte das Museum am Donnerstag mit.
Nürnberg (ddp-bay). Bayerns Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU) nannte die wiederholten Kürzungen eine «skandalöse Prozedur» und kündigte den «massiven Widerstand» des Freistaats gegen die Pläne an.Gespart werden soll offensichtlich an den Mitteln für die Forschungsabteilung des Hauses. Goppel kritisierte, dass sich der Bund Jahr für Jahr weiter aus der Finanzierung des Germanischen Nationalmuseums zurückziehe und somit die «Leistungsfähigkeit dieser europaweit renommierten Forschungseinrichtung» riskiere. Bereits im Vorjahr sei der Zuschuss um 230 000 Euro gekürzt worden.
Gekürzt wird aber auch in anderen Bereichen. Im Januar hatte GNM-Generaldirektor Ulrich Großmann erklärt, dass der für 2005 vorgesehene Etat für Ankäufe komplett zur Zwischenfinanzierung der laufenden Sanierungsarbeiten eingesetzt werden müsse. Mit dem Geld werde eine Finanzierungslücke von rund 672 000 Euro überbrückt, die im Sommer durch Umschichtungen im Bundeshaushalt entstanden war. Dadurch verschiebt sich die Eröffnung der neuen Schausammlungen zur Vor- und Frühgeschichte sowie zur mittelalterlichen Kunst um mindestens ein halbes Jahr auf 2006.