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Dresden (ddp). Im Streit um die geplante Dresdner Waldschlößchenbrücke meldet sich jetzt der Hamburger Architekt und ehemalige Leiter des Preisgerichts zum Brückenbau, Volkwin Marg, öffentlich zu Wort.
Da in den vergangenen Jahren ein immer höherer Wert auf die unbebauten Elbauen gelegt worden sei, sollte die Stadt statt einer Brücke lieber einen Tunnel bauen, schreibt Marg in einem Offenen Brief an das Dresdner Rathaus, der der «Sächsischen Zeitung» (Donnerstagsausgabe) vorliegt.Hart kritisiert Marg die Dresdner Rathausspitze, die Ende der 90er Jahre die Variante einer Elb-Untertunnelung schlicht unterschlagen habe. Marg nennt dies eine «offensichtliche Manipulation des Wunsches der Bürger nach besseren Verkehrsbedingungen zu einem Plebiszit für den Brückenbau». Auch zu der letztlich gekürten Sieger-Brücke sei die Jury von der Stadt «genötigt» worden.
Um den UNESCO-Welterbetitel für Dresden zu retten, empfiehlt Marg der Stadt, die Ausschreibungen zum Brückenbau zu stoppen. Zudem dürfe «die Plausibilität der vorliegenden hochqualifizierten Tunnelgutachten» nicht länger unterschlagen werden. Ein Tunnel wäre relativ leicht realisierbar, sagte der Architekt.