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Die Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz steuert auf eine sicherere Zukunft hin. Für Intendant Ralf-Peter Schulze besitzt die auf Fusion beruhende und offenbar erfolgreiche Betriebsform daher Modellcharakter für andere Theater im Land.
Neustrelitz (ddp-nrd). Diese einmalige «Kunst-Solidargemeinschaft» sei «zukunftstragend», sagte Schulze in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur ddp. 2001 war die Gesellschaft aus dem Zusammenschluss von Landestheater Mecklenburg GmbH, Kammertheater Neubrandenburg e.V. und der Neubrandenburger Philharmonie e.V. entstanden. 21 Gesellschafter - Städte und Kommunen - sind daran beteiligt.Schulze betonte, die Fusion sei die einzige Möglichkeit gewesen, das Theaterleben langfristig zu erhalten. Jedes der drei Institute sei vor der Zusammenlegung fast insolvent gewesen. Jetzt seien bei einem Jahresetat von rund 12,7 Millionen Euro vergleichsweise ruhigere Gewässer erreicht. Nach dem Finanzausgleichgesetz kommen davon sieben Millionen Euro über das Schweriner Kultusministerium. «Und uns ist zugesagt worden, dass das so bleibt», betonte der Intendant.
Um die jetzige wirtschaftliche Situation in der Theater und Orchester GmbH zu erreichen, sei ein Personalabbau unausweichlich gewesen. Die Grenze sei jetzt allerdings erreicht, fügte Schulze hinzu. In den vergangenen vier Jahren sei die Stellenzahl um 44 auf heute 215 gekürzt worden. «Mehr ist nicht möglich», sagte er.
Das Neustrelitzer Theater feiert in diesem Jahr das 50. Jubiläum der Wiedereröffnung. Mit einem Festakt soll am Donnerstag daran erinnert werden. 1945 war das Haus, dessen Tradition bis ins 18. Jahrhundert reicht, abgebrannt.
Die Gesellschaft will in der laufenden Spielzeit weitere acht Schauspiele und fünf Musiktheaterstücke auf die Bühne bringen. Vorbereitet werden derzeit «Was ihr wollt» von William Shakespeare und «Geliebte Aphrodite» von Woody Allen.
Drei feste Spielstätten gehören zur Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz: das Landestheater in Neustrelitz sowie das Schauspielhaus und die 2001 eröffnete Konzertkirche in der Neubrandenburger Innenstadt. Hinzu kommt in der Sommersaison der Schlossgarten von Neustrelitz für Open-Air-Aufführungen.
Auf dem Spielplan 2003 standen 658 Veranstaltungen, die insgesamt rund 134 000 Zuschauer anlockten. Gegliedert ist die GmbH in drei Sparten: Philharmonie, Schauspiel und Musiktheater. Darüber hinaus sind die 2001 gestarteten Schlossgartenfestspiele in Neustrelitz zum Besuchermagneten geworden. Etwa 34 000 Schaulustige ließen sich im vergangenen Jahr die Open-Air-Aufführungen der Operette «Die Csardasfürstin» nicht entgehen. In diesem Jahr hat nun «Königin Luise - eine Königin tanzt» Premiere. Die Veranstalter rechnen erneut mit einem Besucheransturm. Bereits bis Ende Januar waren rund 22 000 Karten für die 15 Vorstellungen im Juni und Juli verkauft.
http://www.landestheater-mecklenburg.de
http://www.schlossgartenfestspiele.de