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Kultursenator Thomas Flierl (PDS) und die Intendanten der drei Berliner Opern wollen morgen zu ersten Gesprächen über die Zukunft der drei Häuser zusammen kommen. Laut Kulturverwaltung seien auch Gespräche mit Betriebsräten und Verwaltungsdirektoren geplant.
Nicht bekannt ist, ob die beiden Reformvorschläge von Alt- Bundespräsident Richard von Weizsäcker, von Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer und dem früheren Intendanten der Berliner Festspiele, Ulrich Eckhardt, zur Debatte stehen. Weizsäcker plädierte für ein «Kulturforum Mitte» mit Staatsoper, Komischer Oper, Konzerthaus am Gendarmenmarkt und Musikhochschule «Hanns Eisler». Vollmer und Eckhardt wollen dagegen die Opernhäuser in einen Stiftungsverbund überführen. Beide Vorschläge setzen allerdings einer finanzielle Beteiligung des Bundes voraus.Diesbezüglich äußerte sich Kulturstaatsministerin Christina Weiss in der heutigen Ausgabe der "WELT". Berlin müsse in erster Linie Strukturfragen in der Kulturszene klären, zum Beispiel die Frage, mit wie viel nichtkünstlerischen Mitarbeitern ein Theater betrieben werden müsse. Der Bund könne hier nur vorübergehend seine Hilfe anbieten, um diese Strukturreformen zu ermöglichen. So seien Sozialpläne mit dem laufenden Etat eines Theaters nicht zu finanzieren. Für die Sanierung der Staatsoper könne der Bund kein Geld aufbringen. Die Staatsoper müsse vordringlich ihre künftige Aufgabe in der Berliner Kulturlandschaft definieren.
Gegenüber der «Süddeutschen Zeitung» bekräftigte sie ihre Meinung, dass der Wandel der Berliner Opernlandschaft mit knappen Finanzmitteln vollzogen werden müsse. «Man muss mit weniger Geld mehr Kunst machen, darauf kommt es an». Auf ein stärkeres Engagement des Bundes an der Hauptstadtkultur angesprochen, meinte Weiss, in Berlin hätten alle zu lange abgewartet, «ob nicht Hilfe von außen kommt».
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http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=309…
http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=308…