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Görlitzer Kulturhauptstadtbüro will mehr Präsenz in Zgorzelec zeigen

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Das Görlitzer Kulturhauptstadtbüro will 2004 stärker in der polnischen Nachbarstadt Zgorzelec aktiv werden. Die Geschäftsstelle, die die Bewerbung für die Kulturhauptstadt Europas 2010 vorbereitet, beteiligt sich unter anderem an einer deutsch-polnischen Ausstellung im Dom Kultury.

Görlitz (ddp-lsc). Im Auftrag des Büros sollen Künstler aus beiden Ländern die Eingangshalle der einstigen Oberlausitzer Ruhmeshalle mit zeitgenössischer Kunst gestalten, wie Büromitarbeiter Gerhard Müller am Freitag bekannt gab.

Geplant sei, Werke aus verschiedenen Genres zu zeigen, etwa Skulpturen, Plakatkunst, Installationen und Performance. Görlitzer Museen bereiten die Ausstellung im Dom Kultury gemeinsam mit polnischen Partnern vor. Sie soll am 1. Juni eröffnet werden und die Geschichte des 1902 eröffneten Hauses beleuchten.

Außerdem will das Kulturhauptstadtbüro in diesem Jahr eine «Klangspur Europa» über die Neiße legen. Instrumentalisten aus verschiedenen europäischen Ländern werden dazu an mehreren Orten der geteilten Stadt mit Orchester- und Musikgruppen spielen. Dabei kommen auch exotische Instrumente zum Einsatz, kündigte Müller an. Die Musik für das Projekt soll der Schweizer Komponist Daniel Ott schreiben. Ein genauer Termin für die Aufführung stehe allerdings noch nicht fest.

Auch wiederkehrende Veranstaltungen sollen Akzente für die Görlitzer Kulturhauptstadtbewerbung setzen. So wird im März eine Liederabendreihe im Salon des Görlitzer Theaters in Zgorzelec starten. Außerdem wird im Februar ein deutsch-polnischer Jugendklub auf deutscher Seite eingerichtet, um jungen Künstlern ein Podium zu schaffen.

http://www.goerlitz2010.de



Die Benennung einer Kulturhauptstadt in Europa geht auf einen Vorschlag der griechischen Kulturministerin Melina Mercouri von 1985 zurück. Seitdem erhält alljährlich eine andere Stadt diesen Titel, um auf ihren kulturellen Reichtum und markante Merkmale der Region aufmerksam zu machen. In diesem Jahr ist Graz Kulturhauptstadt. Die österreichische Stadt wird 2004 durch das nordfranzösische Lille und das italienische Genua abgelöst.

Nach Weimar 1999 soll 2010 wieder ein Ort in Deutschland Europas Kulturhauptstadt sein. Neben Görlitz haben sich dafür Kassel, Bamberg, Augsburg, Bremen, Köln, Münster, Wittenberg/Dessau, das Ruhrgebiet, Braunschweig, Freiburg, Karlsruhe, Lübeck, Osnabrück, Potsdam, Regenburg als Bewerber ins Gespräch gebracht:

Bis Ende März 2004 müssen die Bewerbungen dafür bei den Kulturressorts der Länder vorliegen und bis Mitte 2004 an das Auswärtige Amt weitergeleitet werden.

Nach einer Stellungnahme des Bundesrates übermittelt das Auswärtige Amt bis Mitte 2005 einen oder mehrere Vorschläge an die EU-Gremien in Brüssel. Die endgültige Entscheidung trifft der Europäische Rat nach Empfehlung einer unabhängigen Jury in der zweiten Jahreshälfte 2005.

http://www.kultur2010.de