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Goethe, HipHop, Fußball - Goethe-Institut setzt auf multikulturellen Dialog

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Kein geschöntes, sondern ein realistisches Deutschlandbild will das Goethe-Institut mit seiner Arbeit im In- und Ausland vermitteln. Dabei werde künftig noch stärker auf internationale Kooperationen gesetzt, sagte Präsidentin Jutta Limbach am Donnerstag in Berlin.

Berlin (ddp). Nach den Schließungen der vergangenen Jahre konnte sie eine Instituts-Neugründung in der kubanischen Hauptstadt Havanna und Wiedereröffnungen in Kabul, Algier und Teheran ankündigen. Diese sollten den «interkulturellen Dialog» in strategisch wichtigen Ländern fördern, sagte Limbach. Weitere «Stützpunkte» sind unter anderem im nordkoreanischen Pjöngjang und in der Hauptstadt Mosambiks, Maputo, geplant.
Nach wie vor sei die Vermittlung der deutschen Sprache «eine Säule» der Arbeit des Instituts, sagte Limbach. Vor allem in Osteuropa, aber auch in Spanien, Griechenland und Südamerika gebe es großen Bedarf. Unkonventionelle Angebote wie HipHop-Sprachkurse und der Unterricht via Internet sollen ein jüngeres Publikum ansprechen, wie Instituts-Präsident Joachim-Felix Leonhard sagte. Auch Veranstaltungen, die Ereignisse wie die diesjährige Fußball-Weltmeisterschaft begleiten, eröffneten neue Perspektiven. «Wir wollen die \'Marke Deutschland\' nach draußen tragen», betonte Leonhard. Im Inland müsse ausländischen Mitbürgern durch Sprach- und landeskundliche Kurse «Orientierungshilfe» gegeben werden.

Kritisch bewertete der Präsident die Altersstruktur in den Instituten. Wegen des seit acht Jahren und für noch vier weitere Jahre geltenden Einstellungsstopps liege das Durchschnittsalter der Mitarbeiter bei knapp 53 Jahren. Oft sei auch das Auditorium bei Veranstaltungen überaltert. Jüngere Menschen müssten stärker in die Arbeit des Instituts eingebunden werden.

Verbesserungsbedarf sieht Leonhard auch beim äußeren Erscheinungsbild einiger Auslandsinstitute. So könne etwa das Haus in Lome, der Hauptstadt Togos, keineswegs als «Visitenkarte eines
modernen Industriestaates» fungieren.

Das Goethe-Institut Inter Nationes ist mit 125 Auslands- und 16 Inlandsinstituten und rund 3100 Mitarbeitern der größte Mittler auswärtiger deutscher Kultur- und Bildungspolitik. Es wird vom Auswärtigen Amt, vom Bundespresseamt, durch Sponsoren und aus Eigenmitteln finanziert. Im Jahr 2001 betrug das Budget rund 242 Millionen Euro.

http://www.goethe.de