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Das Präsidium des Goethe-Instituts hat die Schließung oder Umfunktionierung einiger seiner Institute in Deutschland beschlossen. Grund für die Neuordnung sind erhebliche Umsatzrückgänge.
Nun ist es amtlich, dass der Kulturbetrieb in Rothenburg ob der Tauber und Prien ganz und der in Murnau zum Teil eingestellt wird. Düsseldorf und Dresden hingegen bleiben erhalten. Dort erhält das Goethe-Institut seine Präsenz, allerdings mit neuen Aufgaben, die zum Teil erst noch entwickelt werden müssen. Man orientiert sich in Richtung "Premiumkunden": anspruchsvolle Privat- und Geschäftskunden. Damit versucht das Goethe-Institut, dem "veränderten Kundenverhalten" entgegenzukommen: Zurzeit seien die Sprachkurse nur zu 75 Prozent ausgelastet - obwohl alle Häuser schwarze Zahlen schreiben. Damit dies so bleibe, müssten die Überkapazitäten bei den Sprachkursen abgebaut werden.Für die Standorte in Murnau, Prien und Rothenburg ob der Tauber wird über Alternativen nachgedacht. In Murnau bleibt nur der Fernunterricht erhalten, die bisher durchgeführte Sommerakademie entfällt schon ab dem kommenden Jahr. In Prien und Rothenburg werden die Sprachkurse Ende 2005 eingestellt.
Das Goethe-Institut ist ein weltweit tätiges Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Es unterhält Zweigstellen in 79 Ländern, in denen 3000 Mitarbeiter um die Förderung der deutschen Sprache, der internationalen kulturellen Zusammenarbeit und die Vermittlung eines umfassenden Deutschlandbildes im Ausland bemüht sind. In Deutschland selbst gibt es 16 Institute mit ca. 400 Mitarbeitern, die sich ausschließlich über Kurs- und Prüfungsgebühren finanzieren. Unter anderem lernen hier jährlich 25.000 Menschen Deutsch. Die Institute erhalten keine Zuschüsse aus öffentlicher Hand. Das Goethe-Institut will allen betroffenen Mitarbeitern Arbeitsplatzangebote an den verbleibenden Einrichtungen in Deutschland anbieten.
Quellen: BR, MDR, ots