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Der Steit über den Vorrang von Denkmalschutz oder Stadtentwicklung gefährdet nach Ansicht von Bayerns Kunstminister Thomas Goppel (CSU) die Chancen Regensburgs bei der Bewerbung um den Titel «UNESCO-Weltkulturerbe».
Regensburg (ddp-bay). Im Bayerischen Rundfunk riet Goppel am Donnerstag, «ohne Streit den Antrag auf Erhebung zum Weltkulturerbe bei der UNESCO» zu stellen. In dem Augenblick, wo vor den UNESCO-Gremien deutlich werde, dass die Stadt Regensburg nicht sofort wisse, wo sie hinwolle, gebe es eine andere Kommune, die den Titel eher bekomme als Regensburg, mahnte der Minister.Auslöser für den Streit sind Pläne der Stadt, im Park des denkmalgeschützten Thurn- und Taxi-Schlosses Sankt Emmeram ein Kongresszentrum zu errichten. Zudem gibt es Auseinandersetzungen um den Bau einer Donaubrücke für Omnibusse vor der Kulisse der Altstadt.
Auch der Präsident des Internationalen Rates für Denkmalpflege (ICOMOS), Michael Petzet, hatte in den vergangenen Tagen kritisiert, die geplanten Bauprojekte seien bei der Bewerbung «nicht hilfreich».
Ursprünglich war Bayern davon ausgegangen, dass Regensburg den Titel «Weltkulturerbe» 2006 verliehen bekommt. In Bayern tragen unter anderem Bambergs Altstadt und die Würzburger Residenz das begehrte Prädikat.