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Die großen Bühnen Berlins sollen künftig weniger staatliche Zuschüsse erhalten. Das hat am Montag der Unterausschuss Theater des Berliner Abgeordnetenhauses beschlossen. Der damit gesparte Betrag solle finanzschwächeren Theatern zugute kommen, sagte Kultursenator Thomas Flierl (PDS) der Nachrichtenagentur ddp in Berlin.
Berlin (ddp-bln). Wie Staatsoper Unter den Linden, Deutsche Oper, Deutsches Theater, Konzerthaus und Komische Oper die fehlenden Mittel erwirtschaften wollen, bleibe ihnen selbst überlassen, betonte Flierl. Von den Fraktionen der Regierungskoalition wurde angeregt, dass der Fehlbetrag mit einer Preiserhöhung um durchschnittlich einem Euro pro Theaterkarte erzielt werden könnte. Eine andere Möglichkeit wäre der Verkauf eines bestimmten Anteils der 10 000 bis 15 000 Freikarten, die den großen Häusern jährlich zur Verfügung stehen. Damit könnten 1,2 Millionen Euro jährlich eingespart werden. Das schafft nach Worten den Senators einen gewissen Spielraum.Der Sprecher der Berliner CDU-Fraktion im Unterausschuss Theater, Matthias Wambach, kritisierte die von SPD und PDS vorgeschlagenen Preiserhöhungen. Nach Ansicht Wambachs besteht der Haken darin, «dass eine Analyse der Erlöse aus Kartenverkäufen und der Entwicklung der Eintrittspreise zeigt, dass eine Preiserhöhung nicht zu zusätzlichen Einnahmen für die Häuser führt, weil die Besucher billigere Karten kaufen.» Dem setzte Flierl entgegen, dass solche Bedenken bei einer ständigen Auslastung der Lindenoper von etwa 90 Prozent abwegig seien.