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Günther Oettinger: Gebranntes Kind scheut hoffentlich das Feuer

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Deutscher Kulturrat fordert Ministerpräsident Günther Oettinger auf, für Klarheit bei dem Verkauf des Hausbuchs des Fürsten zu Waldburg-Wolfegg zu sorgen

Berlin, den 13.02.2008. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, fordert den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger auf, schnell für Klarheit bei dem Verkauf des Hausbuchs des Fürsten zu Waldburg-Wolfegg zu sorgen. Das Hausbuch ist eine einzigartige Handschrift, die durch Texte und Federzeichnungen Einblicke in das Alltagsleben der Menschen des späten Mittelalters gibt.

Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, wurde das mittelalterliche Hausbuch des Fürsten zu Waldburg-Wolfegg Anfang Februar dieses Jahres veräußert. Das Pikante an diesem Verkauf ist, dass das Haus Waldburg-Wolfegg dieses Hausbuch nicht einfach verkaufen kann, sondern das Land Baden-Württemberg ein Vorkaufsrecht besitzt. Das Haus Waldburg-Wolfegg hat den geplanten Verkauf des Hausbuches nach Informationen der FAZ ordnungsgemäß gegenüber dem baden-württembergischen Wirtschaftsministerium angezeigt, dieses scheint aber verspätet reagiert zu haben. Das Hausbuch wurde verkauft. Das ebenfalls zuständige Wissenschafts- und Kunstministerium scheint nicht eingebunden gewesen zu sein.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Gebranntes Kind scheut das Feuer, sagt der Volksmund, das gilt hoffentlich auch für den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Günther Oettinger. Es ist sehr zu hoffen, dass nach der unglückseligen Handschriftenaffäre 2006 nun der Schutz von national bedeutsamem Kulturgut in Baden-Württemberg endlich ernster genommen wird. Hoffentlich funktioniert das Krisenmanagement beim Hausbuch des Fürsten zu Waldburg-Wolfegg diesmal besser als beim Badischen Handschriftenstreit 2006."
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