ARD hat eine Chance im Jahr des interkulturellen Dialogs verpasst
Berlin, den 10.01.2008. Gestern Abend diskutierten Roland Koch (CDU, Ministerpräsident des Landes Hessen), Brigitte Zypries (SPD, Bundesjustizministerin), Özcan Mutlu (bildungspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Abgeordnetenhaus Berlin), Rolf Kaßauer (Kriminaloberkommissar und Landesvorsitzender Bund deutscher Kriminalbeamter in Berlin) und Hans Scholten (Leiter des Jugendhilfezentrums Raphaelshaus in Dormagen) in der ARD-Sendung „Hart aber fair“ über das Thema „Jung, brutal und nicht von hier – Was ist dran am Streit um Ausländergewalt?“. Diese Sendung hätte ein wichtiger Beitrag der ARD für das gerade erst wenige Tage alte „Europäische Jahr des interkulturellen Dialogs“ sein können. Diese Chance wurde verpasst.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Dass die soziale und kulturelle Dimension von Jugendgewalt in der „Hart aber fair-Sendung“ fast vollkommen ausgeblendet wurde, ist für eine Sendung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk unangemessen. Die dem Privatfernsehen abgeschauten Reality Show-Elemente bei der sich zwei junge Männer durch eine U-Bahn rüpeln, war dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk unwürdig. Dass die ARD sich bei einem so wichtigen Thema für eine Wahlkampfshow nicht zu schade war, ist sehr bedauerlich.“
Die Stellungnahme „Interkulturelle Bildung – eine Chance für unsere Gesellschaft“ kann unter der nachfolgenden Internetadresse abgerufen werden: http://www.kulturrat.de/detail.php?detail=1057&rubrik=4