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Harte Einschnitte für Thüringer Museen stehen bevor

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Gera/Eisenach (ddp-lth). Die Thüringer Museen mussten im zu Ende gehenden Jahr drastische Einschnitte hinnehmen. «Zwar gibt es durch die 20-prozentige Kürzung der Landeszuschüsse Schwierigkeiten in einigen Museen, bislang musste aber noch kein Haus schließen», sagte der Vorsitzende des Thüringer Museumsverbandes und Burghauptmann der Eisenacher Wartburg, Günter Schuchardt.


Das sei den Kommunen und Landkreisen zu danken, die «trotz eigener angespannter Haushaltslage die Kürzungen weitgehend abgefangen haben».
Der Doppelhaushalt des Landes Thüringen für 2006/07 jedoch lasse «keine positiven Signale erkennen», schätzte Schuchardt ein. «Das heißt, wir können bei unseren Planungen nur von den 2005 zur Verfügung stehenden Mittel ausgehen.» Die hatte die Landesregierung vor Jahresfrist kurzfristig um 1,7 Millionen Euro auf 6,6 Millionen Euro gekürzt. Das aber bedeute, dass das Gros der Museen ihre Aufgaben in Gänze nur schwer erfüllen können. Schließlich gehe es nicht nur darum, Ausstellungen zu zeigen, die allein in diesem Jahr annähernd vier Millionen Besucher anlockten. Vielmehr müssten die Einrichtungen ihre Sammlungen bewahren, pflegen und wissenschaftlich aufarbeiten.

Von Ankäufen könne schon gar keine Rede mehr sein. Sie seien für das kommende Jahr generell gestrichen. Auch Sonderprojekte könnten nicht mehr unterstützt werden. «Das Land hat nicht einmal die Hälfte der Mittel bewilligt, die wir beantragt haben», machte der Verbandsvorsitzende das Ausmaß deutlich. Auch bei Restaurierungen müsse gespart werden, doch «wo Gefahr in Verzug ist», gebe es Geld. Das gelte auch für «ganz gezielt ausgewählte» Ausstellungen und Publikationen. In diesem Zusammenhang wertete Schuchardt die jetzt edierte überarbeiteten Ausgabe des Thüringer Museumsführers als «wichtige Lobby-Arbeit».

Die Museumslandschaft Thüringens werde sich in Zukunft verändern, ist Schuchardt sicher. Erste Auswirkungen gebe es ja bereits in Gestalt verkürzter Öffnungs- und Arbeitszeiten. Auch Veränderungen in der Trägerschaft schloss er nicht aus. «Wir brauchen starke Partner, beispielsweise auch aus der Industrie.» Als Beispiel dafür nannte das Wasserkraftmuseum Ziegenrück und das Schott-Glasmuseum in Jena.
http://www.thueringen.de/de/museen/museumsverband