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Haus der Kulturen der Welt will Profil stärken

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Das Berliner Haus der Kulturen der Welt (HKW) stellt sich mit einer neuen Programmstruktur auf internationale Entwicklungen und die Erwartungen des Publikums ein. Dazu gehörten wiederkehrende Festivals und Veranstaltungsreihen, sagte HKW-Intendant Hans-Georg Knopp am Mittwochabend in Berlin.

Berlin (ddp). Künftig hätten die Festivals «In Transit» (Performance) und «popdeurope» (Open-Air-Musik), die es bereits in diesem Jahr gab, ebenso ihren festen Platz wie das neue «Festival of Sacred Music» und die ebenfalls neue Veranstaltungsreihe für experimentelle Musik, «transonic». Ziel aller Programme bleibe es, fremde Kulturen vorzustellen und einen Dialog miteinander herzustellen.

Jeweils im Frühjahr und Herbst eines Jahres werde es Schwerpunktthemen geben, sagte Knopp. Für 2003 kündigte er die Veranstaltungsreihe «DisORIENTation. Zeitgenössische arabische Kunstproduktionen aus dem Nahen Osten» vom 20. März bis 11. Mai sowie den regionalen Schwerpunkt «Indien» von September bis Dezember an. «DisORIENTation» präsentiert mit Ausstellungen, Theater, Konzerten, Kino, Lesungen und Podiumsdiskussionen erstmals umfassend aktuelle arabische Kunst in Deutschland. Eingeladen werden 15 bildende Künstler und sieben Filmemacher aus Ägypten, Palästina, Libanon, Jordanien, Syrien und dem Irak. Sie sollen mit ihren jeweiligen Positionen in sehr persönlichen Porträts vorgestellt werden.

Die Fusion des HKW mit den Berliner Festspielen, zu denen auch die Internationalen Filmfestspiele gehören, ermöglicht nach Angaben von Knopp erstmals den Berlinale Talent Campus. Er soll vom 10. bis 14. Februar im HKW dem internationalen Filmnachwuchs im Rahmen einer Winterakademie ein eigenes Forum bieten. Zu den Paten zählen der Regisseur Wim Wenders und der Production Designer Ken Adam. Hinzu kommen die Leiterin der Jerusalem Cinematheque, Lia van Leer, der Filmkritiker Peter Cowie und der Autor Alessandro Baricco. Bereits jetzt haben sich mehrere hundert Filmstudenten, junge Drehbuchautoren, Regisseure und Kameraleute aus mehr als 50 Ländern
für den Campus beworben.

Seit Oktober dieses Jahres begleitet ein internationaler Programmbeirat die Arbeit des HKW. Zu ihm gehören unter anderen die Vizepräsidentin der Asia Society, Vishkha Desai (New York), Koffi Koko, Tänzer und Choreograf aus Benin, der Kurator der Biennale Mercosur und Kunsthistoriker Nelson Aguilar und als Vorsitzende die Expertin für Neue Medien, Monika Fleischmann. Seit 2001 ist allein der Bund für das HKW zuständig. In diesem Jahr finanzierte er nach HKW-Angaben das Haus mit rund sechs Millionen Euro institutionell. Hinzu kamen rund 2,6 Millionen Euro Projektförderung. Bis zum Jahresende werden voraussichtlich etwa 100 000 Besucher an den rund 500 Veranstaltungen teilgenommen haben.