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Zur Konsolidierung der Finanzen des Nationaltheaters Weimar hat der Tarifausschuss des Deutschen Bühnenvereins beschlossen, einen Haustarifvertrag mit den künstlerischen Gewerkschaften Deutsche Orchestervereinigung (DOV), Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger (GDBA) und Vereinigung deutscher Opernchöre (VdO) abzuschließen.
In dem Haustarifvertrag ist - zunächst bis zum Jahr 2004 - die Streichung des 13. Monatsgehaltes und des Urlaubsgeldes für die Mitarbeiter vorgesehen. Die Gewerkschaften haben bereits Zustimmung signalisiert. Der Deutsche Bühnenverein hat eine entsprechende Vereinbarung schon vor einigen Monaten angeregt, als die Fusion der Theater Weimar und Erfurt scheiterte.Die Gehaltskürzungen im künstlerischen Bereich können aus Sicht des Bühnenvereins jedoch nur dann umgesetzt werden, wenn es entsprechende Kürzungen auch für das nichtkünstlerische Personal gibt. Da diese Tarifvereinbarungen vom Bühnenverein nicht verhandelt werden, legt der Bühnenverein dem Nationaltheater Weimar nahe, sich bald mit dem kommunalen Arbeitgeberverband Thüringen in Verbindung zu setzen, damit dieser eine entsprechende Vereinbarung mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di abschließt. Gespräche zwischen diesen Parteien haben nach Kenntnis des Bühnenvereins bislang nicht stattgefunden.
Mit dem Haustarifvertrag, der noch der Zustimmung der Stadt Weimar bedarf, soll eine vorläufige Konsolidierung der angespannten Haushaltslage des Nationaltheaters Weimar erreicht werden. Danach ist mit den betroffenen Gewerkschaften darüber zu verhandeln, ob die weiteren Gehaltskürzungen, die das Nationaltheater vorgeschlagen hat, umzusetzen sind. Diese Gehaltskürzungen umfassen insbesondere die Streichung von - zum Teil auch außertariflichen - Zulagen sowie die Streichung der an die Beschäftigungszeit gekoppelten zweijährigen Steigerung der Vergütungen des Orchesters und des nichtkünstlerischen Personals sowie die Aussetzung von Lohnerhöhungen.
Köln, den 25. Juni 2002