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Heftiger Streit ums Staatstheater im saarländischen Landtag

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Im saarländischen Landtag haben die Sparpläne für das Staatstheater am Mittwoch zu heftigen Auseinandersetzungen geführt. Kultusminister Jürgen Schreier (CDU) verteidigte die geplanten Kürzungen von 25 Prozent bis zum Jahr 2009.

Saarbrücken (ddp-swe). Die Opposition aus SPD, FDP und Grünen hatte die Landesregierung zur Rücknahme der Sparpläne aufgefordert.

Schreier betonte: «Wir wollen das Theater nicht zerschlagen, aber wir haben nicht mehr Geld». Die «Kunst des Intendanten» müsse nun sein, immer noch gutes Theater zu machen. Schreier kritisierte zugleich die «Art und Weise, wie Stimmung gemacht werde» seit Bekanntgabe der Sparpläne. Zudem wies er Vorwürfe zurück, wonach der Intendant des saarländischen Staatstheaters, Kurt-Josef Schildknecht, die Sparpläne aus den Medien erfahren habe.

SPD-Landeschef Heiko Maas warf der Regierung vor, «alle hinters Licht geführt zu haben». Schon bei der Verlängerung des Vertrages für Schildknecht im Frühjahr habe die Regierung gewusst, dass keine Finanzmittel aus der Teilentschuldung zur Verfügung stünden, fügte er hinzu. 25 Prozent Kürzung sei einzigartig in Deutschland, unterstrich Maas und betonte, Schreier habe ein «gestörtes Verhältnis zur Kultur». FDP-Fraktionschef Christoph Hartmann sagte, nach den Kürzungen habe man im Saarland «kein Staatstheater, sondern ein Kasperletheater».

Zuvor hatte sich auch der Interregionale Parlamentarierrat der Großregion Saar-Lor-Lux für den Erhalt eines Drei-Sparten-Hauses in Saarbrücken eingesetzt. Der Vorsitzende Christoph Grimm (SPD) bezeichnete den Fortbestand des Theaters als «unverzichtbar» für die Region. Denkbar seien angesichts knapper Kassen stärkere grenzüberschreitende Kooperationen, so Grimm.