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Die kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und den USA befinden sich nach Einschätzung des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) an einem Tiefpunkt. "Seit dem 11. September hat das Interesse der Amerikaner an Deutschland noch mehr abgenommen.
mdr - Die USA konzentrieren sich jetzt noch stärker auf sich", sagte ifa-Generalsekretär Maaß im Vorfeld des Besuchs von US-Präsident Bush in Berlin. So nehme sowohl bei Schüler-, Studenten- als auch bei Wissenschaftler-Austauschprogrammen die Zahl der US-Bewerber immer mehr ab. Das Interesse von Deutschen sei aber nach wie vor stark. Auf diese Warnsignale müsse reagiert werden. "Dabei muss die Initiative von uns kommen - von allein kehrt das Interesse der USA an Deutschland und Europa nicht zurück."Die Kulturkontakte auf politischer Ebene sei gleich Null, so Maaß. Dies liege auch an den unterschiedlichen Strukturen in beiden Ländern. Da es in den USA kein Kultusministerium gebe, fehlten die genuinen Partner. Außerdem betrieben die Vereinigten Staaten schon seit Jahren keine auswärtige Politik. Daher fehle den US-Einrichtungen die Unterstützung. Fast alle deutschen Amerika-Häuser seien geschlossen oder in lokale Trägerschaften überführt worden. In Ländern Mittel- und Osteuropas seien die USA dagegen seit der Öffnung des Eisernen Vorhangs präsenter.