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(nmz) Westrick nimmt fehlerhafte Kündigungen zurück und plant „Familientreffen“ +++ Sommerarbeitsphase des BJO im Feuer +++ Landesmusikräte favorisieren Heiner Geißler +++ Personal-Karussell: Alter Wein in neuen Schläuchen? +++ 270.000 Euro für Westrick?
Eins, zwei, drei: Was kost´die Welt – schwupp – Sie sind wieder eingestellt. Denn: das hochkompetente Insolvenz-Team um Ludger Westrick musste soeben die fehlerbehafteten Kündigungen gegen die Musikrats-Mitarbeiter zurücknehmen. (Man darf gespannt sein, wann all die Angestellten, die Westrick dank bewiesener Klarsicht über Kompetenzen endgültig feuern will, davon halbwegs rechtsgültig erfahren). Andere erhielten erneut abgeänderte Arbeitsverträge – das Gezerre ist gleichermaßen unwürdig wie unmenschlich – aber charakteristisch für das Westricksche Abwicklungsverfahren in guter alter Brandrodungs-Tradition. Wie kann man jemand ein Handwerk legen, das er offensichtlich sowieso nicht beherrscht? Noch immer dominiert die Aussitz-Fraktion des deutschen Musiklebens die Szene – mit zunehmend übleren Folgen:Jüngstes Opfer Westrickscher Kompetenzanmaßung in kulturellen Belangen könnte nämlich das Bundesjugendorchester werden. Nach Absage der Frühjahrs-Arbeitsphase steht nun auch die Sommer-Arbeitsphase (geplant mit Kurt Masur) im Feuer, weil die Westrick´sche Poker-Mentalität gepaart mit terminlichen Unzuverlässigkeiten seines Büros und kompletter Branchen-Unkenntnis auf die potenziellen Partner und Geldgeber inzwischen verständlicherweise so unseriös und unzuverlässig wirkt, dass über eine Absage an das BJO sehr ernsthaft nachgedacht wird.
Was solls: Damit die inzwischen zum „Familientreffen“ (Westrick) eingedampfte Generalversammlung des Musikrates am 23. Februar in Bonn Bad-Godesberg so richtig gemütlich geraten kann, sollen „Fremdlinge“ – wie der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, erst gar nicht eingeladen werden. Was scherts, dass gerade der Kulturrat als Dachverband in den vergangenen Monaten für den Musikrat hochkompetente und effektive Beratungstätigkeit und engagierte Moderation hin zu den Geldgebern geleistet hat – vorsicht, das könnte sich ja konstruktiv auswirken!
Mittlerweile pfeifen die Spatzen von den Dächern, dass dem Musikrat möglicherweise ein starker alter Mann (eine politische Groß-Vater-Figur?) als Präsident ins Haus steht. Aus Rheinland-Pfalz schallt die Botschaft, Heiner Geißler stelle sich zur Verfügung.
Auch ansonsten wollen es etliche Landes-Musikräte wohl mit dem „Bewährten“ weiterversuchen. Für das Präsidium wurden die Namen der ehemaligen geschäftsführenden Vize-Präsidenten des DMR Eckart Lange und Ulrike Liedke tatsächlich nochmal aufs Tapet gebracht – „wegen der Kontinuität...“. Da kann man in musikalischer Egozentrik nur hoffen, dass bei dieser Musikrats-Titanic wenigstens die Bordkapelle irgendwie gerettet wird – sprich: das Bundesjugendorchester. In etwa dessen Jahresetat (ca. 270.000,- Euro) hat sich offensichtlich der Insolvenzverwalter zur Entlohnung seiner Arbeit als Eisberg beiseite gerechnet. Mondo cane.