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Jugendkongress "Jupp\'05" in Essen

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Politisch engagieren, aber wie? Auf diese Frage erhalten Jugendliche am 12. und 13. November in Essen eine Antwort. Erstmals findet dort der Jugendkongress "Jupp\'05" statt, eine Veranstaltung, die vom Verein zur Förderung politischen Handelns (v.f.h.) gemeinsam mit dem Politischen Arbeitskreis Schulen (PAS) und der Kolpingjugend NRW organisiert wird. "Jupp" steht für "Jugend prägt Politik" und soll Jugendliche ermuntern, sich politisch oder sozial zu engagieren.

Laut der vor drei Jahren veröffentlichten 14. Shell-Jugendstudie
ist das Interesse der Jugendlichen an Politik weiter rückläufig. Nur
34 Prozent bezeichneten sich bei der Befragung als politisch
interessiert. Dennoch sind Heranwachsende gesellschaftlich aktiv,
orientieren sich dabei aber vielmehr an konkreten und praktischen
Fragestellungen. Bestätigt wird der Trend durch eine aktuelle Studie
der Bertelsmann Stiftung: Danach sind mehr als die Hälfte der Kinder
und Jugendlichen mit der Politik unzufrieden. Ein Großteil würde sich
dennoch bei besseren Bedingungen stärker engagieren.
Jugendliche hätten schon "große Lust", politisch aktiv zu werden,
wüssten aber oftmals nicht, wie sie dies anstellen sollten, sagt auch
Ruth Jachertz, stellvertretende Geschäftsführerin des v.f.h., der
seinen Hauptsitz in Bonn hat. Die Organisatoren des Kongresses wollen
den jungen Menschen daher mit der Veranstaltung eine
Orientierungshilfe geben. Der Wille zum Engagement solle nicht daran
scheitern, dass Jugendliche keine geeignete Möglichkeit dafür fänden.
Die Veranstaltung ist zugleich ein Forum, auf dem sich
verschiedene Organisationen mit ihrer Arbeit jungen Menschen
vorstellen können. Angemeldet haben sich mehr als 30 Projekte und
Organisationen aus den verschiedensten Bereichen, darunter die
Menschenrechtsorganisation Amnesty International, die
Globalisierungskritiker Attac, die Junge Presse NRW, das katholische
Hilfswerk Misereor und die Nachwuchsorganisationen der großen
Parteien. Der Kongress wird dabei als überparteiliche Veranstaltung
verstanden, wie Jachertz sagt.
Mit etwa 200 Teilnehmern rechnen die Organisatoren. Angesprochen
sind Jugendliche ab 16 Jahren. Die Vereine schrieben Schulen an und
machten mit Öffentlichkeitsarbeit im Vorfeld auf den Kongress
aufmerksam. Sollte der Kongress ein Erfolg werden, ist eine
Wiederholung nicht ausgeschlossen.
An beiden Tagen finden auch Workshops zu verschiedenen Themen wie
Menschenrechte, Drogen und der Einfluss der Medien statt. In
Methodenworkshops können die Jugendlichen zudem das Know-how für
politisches Engagement erlernen, also etwa wie sie einen Verein
gründen und ein Projekt in Gang bekommen. Der Kongress wird unter
anderem vom nordrhein-westfälischen Familienministerium mit rund 6.300
Euro gefördert. Finanzielle Unterstützung kommt auch von der
Bundeszentrale für politische Bildung.
(Anmeldungen zum Kongress sind noch bis zum 25. Oktober möglich.
Mehr Informationen im Internet unter: www.jupp05.de)
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