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Kein Anhängsel der Politik - CDU kritisiert Kulturförderung im Lande

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Die Politik muss nach Ansicht der CDU-Landtagsfraktion die Freiheit der Kunst respektieren. Landeskulturförderung heiße nicht Regulierung und Indienstnahme, sagte der kulturpolitische Sprecher, Richard Blömer, am Dienstag in Düsseldorf.

Düsseldorf (ddp-nrw). Er äußerte sich bei einem Expertengespräch zum Thema "Kultur und Politik". Daran nahmen auch Ruhr-Triennale-Indendant Gérard Mortier, der Direktor des Museums Ludwig in Köln, Kaspar König und Joe Knipp, Vorsitzender der Kölner Theaterkonferenz, teil.

Nach Ansicht von Nordrhein-Westfalens CDU-Chef Jürgen Rüttgers bietet Kultur eine "unverzichtbare Hilfe zum Leben". Deshalb müsse Politik die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass sich Kultur als Lebens- und Deutehilfe entfalten könne, hob Rüttgers hervor. Weder Kultur noch Kulturpolitik seien ein Anhängsel der Politik, fügte der Unionspolitiker hinzu.

"Über die Zukunft der Kultur in der Kommunikationsgesellschaft mache ich mir keine Sorgen", erklärte Düsseldorfs Kulturdezernent Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff. "Wir leben in einer Gesellschaft, die mehr denn je auf Kultur angewiesen ist." Zur Bewältigung wichtiger kultureller Aufgaben seien das Land sowie die Städte gleichermaßen gefordert. "Wir müssen mehr Partnerschaften eingehen, denn erfolgreiche Kulturarbeit entsteht nur durch Vernetzung."

Für eine neue Kulturpolitik hat die CDU-Fraktion Grundsätze beschlossen, die als Grundlage für einen Dialog der Partei mit den Kulturschaffenden im Lande dienen solle. Landeskulturförderung bedeute, Bedingungen zu schaffen, die Kulturaustausch und die Begegnung mit Kultur im ganzen Lande sicher stelle, hieß es.

Oberste Priorität habe für die Partei das Thema "Kultur und Jugend". Unter anderem fordert Blömer, die Einsparungen zu Lasten musisch-literarischer Fächer an Schulen zu beenden. Auch wolle er Pflichtstundenzahlen für Musik und Kunst in allen Schulformen festschreiben lassen.

Ein besonderes Augenmerk richtet Blömer auch auf die Förderung der Theaterlandschaft im Lande. Dabei spricht er sich besonders für die Weiterentwicklung öffentlicher wie privater Kinder- und Jugendtheater aus. Auch staatliche Anreize zu neuen Formen des Museumsbetriebs müssten entwickelt werden.