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Kirchenorgeln werden ab Juli generell verboten

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Wie codexflores.ch berichtet, nimmt die EU-Bürokratie skurrile Züge an: Das Onlinemagazin zitiert die «New York Times», die über eine EU-Verordnung spottet, welche dazu führt, dass ab Juli dieses Jahres der Betrieb der meisten Kirchenorgeln illegal wird.


Laut der Verordnung müssen für alle elektrisch betriebenen Geräte bestimmte Grenzwerte der Anteile an Kadmium, Quecksilber und Blei eingehalten werden. Weil Kirchenorgeln, deren Pfeifen hohe Bleianteile aufweisen, heutzutage von elektrischen Gebläsen angetrieben werden, gilt die Bestimmung auch für sie.

Die Verordnung wurde ursprünglich mit dem Zweck eingeführt, die Schwermetallanteile in Handys und Computerbauteilen zu beschränken, um Umweltbelastungen zu vermeiden, wenn solche Geräte entsorgt werden.

Da die EU-Behörden im Prinzip keine Ausnahmen zum Gesetz zulassen, sehen sich die Orgelbauer mit der absurden Tatsache konfrontiert, dass elektrisch betriebene Orgeln verboten werden, mechanisch funktionierende jedoch nicht - völlig unabhängig vom Bleigehalt der Pfeifen, die beim Rückbau einer Orgel ohnehin recycliert und nicht entsorgt werden.

Allerdings spielen die EU-Behörden den Ball zurück an die Orgelhersteller. Laut dem Bericht «New York Times» versicherten Sprecher der EU-Verwaltung, dass die Kirchenorgeln selbstverständlich aus dem Wirkungskreis der Verordnung genommen würden, wenn eine Ausnahmeregelung verlangt werde. Eine solche hätte bisher bloss niemand beantragt.

Quelle: http://www.codexflores.ch/nachrichten_ind2.php?art=2274