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Konferenz "Zukunft der Kultur" - ein erfolgreicher Auftakt

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Welche Zukunft hat die Kultur? Zu diesem Thema trafen sich am 14. Februar 2003 in den Hamburger Kammerspielen rund 120 Repräsentanten aus Kultur, Politik, Wirtschaft und Medien. Die Konferenz will ein langfristiges Forum für Diskussion und Austausch bieten.

Unter den Teilnehmern waren Prof. Peter Ruzicka, Intendant der Salzburger Festspiele, Prof. Werner Hay, ehemals Deutsche Phono-Akademie, Prof. Manuela Rousseau, Beiersdorf AG, Prof. Gereon Röckrath, Schleswig-Holstein Musik Festival, Prof. Jürgen Richter, Pixelpark, Prof. Hans Hirsch, Musikhochschule Frankfurt, Tim Kistenmacher, Hamburger Kunsthalle, Sandra Issen, Hamburgische Kulturstiftung, Iris van Bargen, Kulturbehörde Hamburg.

Veranstalter war das Institut für Kultur- und Medienmanagement Hamburg, das mit dieser Auftaktveranstaltung auch langfristig ein regelmäßiges Forum für Diskussion und Austausch von Problemen, Lösungsvorschlägen und Visionen für die Zukunft der Kultur bieten will.

Die Konferenz wurde vom Institut LernRadio der Musikhochschule Karlsruhe per Video und Audio für das Internet aufbereitet. Berichte und Interviews sind ab sofort unter www.zukunft-der-kultur.de abrufbar.

Institutsleiter Prof. Friedrich Loock stellte in seiner Begrüßungsrede unter anderem die wechselnde politische Relevanz der Kultur heraus: ?Vor zehn Jahren war Kultur ein Randthema, vor fünf Jahren hat man damit Wahlen gewonnen und heute - wir haben das ganz aktuell in Hessen erleben dürfen - werden Wahlen mit Gegenargumenten zur Kultur gewonnen. Roland Koch forderte beispielsweise soziale Förderung statt Kultursubventionen.

Volker Heller, Geschäftsführer der Kulturmanagement Bremen GmbH, und Karsten Witt, ehemals Intendant der Royal Festival Hall, entwickelten in ihren Grundsatzreferaten Ansätze für die Kultur der Zukunft. Heller betonte, Kultur dürfe nicht mehr an das Tarifrecht des öffentlichen Dienstes gebunden sein und stellte beispielsweise die Frage, warum man sonntags ins Schwimmbad gehen könne, nicht aber in die Bibliothek? Karsten Witt stellte fest, das deutsche Arbeitsrecht sei nicht mit kreativer Arbeit vereinbar. Er forderte die Abschaffung der institutionellen Förderung und plädierte stattdessen für die individuelle Förderung von Künstlern und Projekten.

Auf dem Podium diskutierten anschließend Tom Stromberg, Intendant des Deutschen Schauspielhauses, Michael Wendt, Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes Soziokultur, Pjotr Olev, Dekan der Schauspielabteilung der Hochschule für Musik- und Theater, Karsten Witt und Volker Heller. Tom Stromberg prangerte an, die Stadt Hamburg werbe nur mit Hafengeburtstag oder Musicals und übergehe kulturell hochwertige Institutionen: "...dabei sind es doch die Kunsthallen und Theater, die eine Stadt erst lebendig und interessant machen".

Insgesamt machten das rege Interesse an der Veranstaltung und die hochkarätige Teilnehmerliste deutlich, wie wichtig ein Austausch zum Thema Zukunft der Kultur ist. Das Institut für Kultur- und Medienmanagement sieht sich in der Absicht bestätigt, die Konferenz bereits in naher Zukunft fortzuführen, um gemeinsame Lösungsansätze für aktuelle Problemstellungen im Kulturbereich zu entwickeln.