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Kultur zählt – Culture Counts

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Drei internationale kulturpolitische Kongresse im Rahmen der Deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2007
Im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft werden drei große kulturpolitische Kongresse ausgerichtet: Kultur zählt für die Zukunft Europas! In der politischen Agenda der Bundesregierung für die Ratspräsidentschaft nimmt eine moderne Kultur- und Medienpolitik einen herausragenden Platz ein.

Den Reigen eröffnet vom 26. -28. April die Deutsche UNESCO-Kommission. Unter dem Titel „Kulturelle Vielfalt – Europas Reichtum. Das UNESCO-Übereinkommen mit Leben füllen“ lädt sie nach Essen / Kulturhauptstadt Europas Ruhr 2010. Diese Konferenz ist international eine der ersten Veranstaltungen, welche die Umsetzung dieser ‚Magna Charta der internationalen Kulturpolitik’ thematisiert, die seit dem 18. März 2007 in Kraft ist. Auf dem Podium diskutieren u.a. Ján Figel, EU-Kommissar für Kultur und Bildung, Sakiko Fukuda-Parr, Mitglied der UNESCO-Expertengruppe für den Weltbericht über kulturelle Vielfalt 2008, Prof. Dr. Kader Asmal, Bildungsminister a.D. von Südafrika und Fritz Pleitgen, EBU-Präsident. 450 Teilnehmer und Experten aus über 50 Ländern, darunter Brasilien, Indien, Kanada, Korea, Peru, werden sich beteiligen.

Eine Woche später laden die Friedrich-Naumann-Stiftung und das Büro für Kulturpolitik und Kulturwirtschaft am 3. und 4. Mai zur europäischen Konferenz „Kultur- und Kreativwirtschaft in Europa. Kohärente Politik in einer Globalen Welt“ nach Berlin. Mit 654 Mrd. Euro Umsatz in 2003 (zum Vergleich: Umsatz Automobilindustrie 271 Mrd. Euro) zählt die Kreativwirtschaft für die Europäische Union zu einem der Wachstumsmotoren der europäischen Wirtschaft. Ziel der Konferenz mit rund 250 Teilnehmern ist es, die heute auf viele Zuständigkeiten verteilte Politik für die Kreativwirtschaft in Europa besser zu koordinieren und effizienter zu machen, damit die europäische Kreativwirtschaft in der globalen Konkurrenz besser bestehen kann. Dazu kommen hochkarätige Referenten aus aller Welt nach Berlin: Wissenschaftler wie Simon Ellis, Leiter der „Special Projects“ des UNESCO Institute of Statistics, Montreal, Politiker wie der ungarische Kulturminister Dr. Istvan Hiller und 40 herausragende Akteure der Kreativwirtschaft wie Stefan Arndt, X-Filme aus Berlin, Gilles Tinayre, Komponist aus Paris, Goran Sergej Pristaš, Tänzer aus Zagreb oder Hendrik Otto, Electrolux aus Stockholm, die in Workshops konkrete Handlungsvorschläge für die Europäische Politik erarbeiten.

Den Abschluss macht der Vierte Kulturpolitische Bundeskongress, der traditionell in Berlin tagt. Am 6. und 7. Juni widmet er sich unter dem Titel »kultur.macht.europa – europa.macht.kultur« erstmals Fragen der europäischen Kulturpolitik. Kulturpolitik gilt in Europa als Querschnittsaufgabe, die Bezüge in alle Politikbereiche hat. Das Themenspektrum des Bundeskongresses reicht deshalb von den kulturellen Komponenten der EU-Außenpolitik über Fragen der Migration, den „Kulturmarkt Europa“ und die soziale Lage der kreativen Klasse bis zur europäischen Erinnerungskultur und die Zukunft der europäischen Stadt. Es werden rund 90 Referenten aus 16 europäischen Ländern erwartet. Am Vorabend des Kongresses wird sich Essen und das Ruhrgebiet in Berlin erstmals als europäische Kulturhauptstadt 2010 präsentieren. Veranstaltet wird der Kulturpolitische Bundeskongress von der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V. und der Bundeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit der Friedrich-Ebert Stiftung (Forum Berlin).

„Die drei Kongresse bieten mit ihrem Programm einen für Deutschland bisher einmaligen Überblick über den Stand der aktuellen kulturpolitischen Debatten.“, so Dr. Norbert Sievers, Geschäftsführer der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V., Bonn. „Wir haben die Chance, den internationalen kulturpolitischen Diskurs unmittelbar erleben zu können. Kulturpolitik ist Gesellschaftspolitik und muss sich deshalb offensiv mit den anstehenden Problemen zwischen Globalisierung und Region, zwischen kulturellem Erbe, künstlerischen Initiativen und Kulturwirtschaft auseinandersetzen.“

Christine M. Merkel, Kulturreferentin der Deutschen UNESCO-Kommission zur Bedeutung des UNESCO-Übereinkommens zur kulturellen Vielfalt: „Kein anderes Kulturabkommen der UNESCO ist in so kurzer Zeit von so vielen Staaten angenommen worden. Die Mitgliedsstaaten der EU und die weltweiten Netzwerke der Zivilgesellschaft haben dabei gemeinsam mit Kanada, Brasilien, Indien, China und Mexiko eine zentrale Rolle gespielt. Sie sind gemeinsam gefordert, jetzt auch für die Umsetzung sichtbare Impulse zu setzen."

Bernd Fesel , Ko-Veranstalter der Tagung zur Europäischen Kultur- und Kreativwirtschaft: „Der Beitrag der Kreativwirtschaft zum Bruttoinlandsprodukt Europas ist jetzt schon höher als der der Immobilienbranche oder Chemie-Industrie. Die Beschäftigung in der Kreativwirtschaft wuchs 2002 bis 2004 um 1,85 Prozent, während die Gesamtbeschäftigung in der EU in diesem Zeitraum abnahm. Kreativwirtschaft verändert die politische Agenda der Europäischen Union und erhält 2007 eine noch nie da gewesene politische Aufmerksamkeit.“ Jetzt gilt es, die Erwartungen an die Kreativwirtschaft in konkrete Politik umzusetzen, betont Christian Däubler von der Friedrich-Naumann-Stiftung.

Die drei Kongresse haben sich über ihre Programme verständigt und werben gemeinsam für ihr Anliegen: die Initiierung einer breiten gesellschaftlichen Debatte über die Förderung von Kunst und Kultur und den Erhalt sowie die Entwicklung der kulturellen Vielfalt.

Die übergreifenden Kongressthemen – kulturelle Vielfalt, Kulturwirtschaft, die Potentiale von Kunst und Kultur – entsprechen den Schwerpunkten, die im Rahmen der drei EU-Ratspräsidentschaften (Deutschland, Portugal, Slowenien) bis Mitte 2008 in der Europäischen Union bearbeitet werden sollen.


Mehr Informationen zu den Kongressprogrammen und den Organisatoren finden Sie auf unseren Websites.

„Kulturelle Vielfalt – Europas Reichtum. Das UNESCO-Übereinkommen mit Leben füllen“
www.unesco.de
E-Mail: sekretariat [at] unesco.de (sekretariat[at]unesco[dot]de)

„Kultur- und Kreativwirtschaft in Europa. Kohärente Politik in einer Globalen Welt“
www.european-creative-industries.eu
E-Mail: info [at] european-creative-industries.eu (info[at]european-creative-industries[dot]eu)

„kultur.macht.europa – europa.macht.kultur“
www.kultur-macht-europa.eu
E-Mail: redaktion [at] art-recherche.de (redaktion[at]art-recherche[dot]de)
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