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Kulturelle Sommerprogramme auf den Prüfstand gestellt

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Kulturelle Sommerprogramme stellen ein Kernstück des kommunalen Kulturangebots dar, das sich jenseits der traditionellen Kulturinstitutionen vollzieht, "umsonst und draußen" angeboten wird und die BürgerInnen im alltäglichen Stadtraum zu erreichen sucht, um sie künstlerisch zu unterhalten, aber auch ästhetisch herauszufordern.

Diese Art außerinstitutioneller und nicht kommerzieller Kulturarbeit ist allerdings mittlerweile in die Jahre gekommen. Von diesem Hintergrund bildete sich bereits Ende der neunziger Jahre ein Netzwerk kulturpolitisch interessierter "Sommerprogrammler", das ? mit jeweils unterschiedlichem Engagement ? die Kultursekretariate in Gütersloh und Wuppertal, die Kulturpolitische Gesellschaft in Bonn und die Kulturämter in Hagen und Unna zusammenführte, um sich gemeinsam Gedanken um die Zukunft der kulturellen Sommerprogramme zu machen. Erfreulicherweise zeigte sich auch die Regionale Kulturpolitik in NRW interessiert, so dass insgesamt eine "starkes Team" gebildet werden konnte, das sich der Sache annahm.

Fast ebenso alt wie die kulturellen Sommerprogramme selbst sind die Bemühungen, sie über ein Netzwerk der verantwortlichen Kommunen weiter zu profilieren, wie auch als eigenständige Kunstform zu etablieren. Neben dieser kulturellen Qualifizierungsarbeit stand indes noch ein weiteres Motiv auf der Agenda der involvierten kommunalen Kulturpolitik. Denn durch den losen Verbund der Anbieter, Organisatoren und Veranstalter kultureller Sommerprogramme ließ sich nicht nur durch stetigen Erfahrungsaustausch schnell die künstlerische Spreu vom Weizen trennen, sondern insgesamt auch marktwirtschaftlicher agieren, indem man künstlerische Angebote regional bzw. landesweit bündelte.

In Kooperation mit der Projektgruppe "Kulturelle Sommerprogramme" des Kultursekretariats NRW Gütersloh hat die Kulturpolitische Gesellschaft seit etwa drei Jahren Tagungen, Workshops und Weiterbildungen zum Thema "Kulturelle Sommerprogramme im öffentlichen Raum" durchgeführt.

Mittlerweile liegt hierzu eine Publikation (Traumtänzer und Kunstpioniere.30 Jahre Kulturelle Sommerprogramme in NRW, herausgegeben von Franz Kröger und Rita Viehoff, erschienen als Band 62 der Reihe Dokumentationen der Kulturpolitischen Gesellschaft in Kooperation mit dem Klartext Verlag, ISBN 3-923064-97-7 bzw. 3-89861-295-3, 186 Seiten, broschiert, 12,00 Euro) vor, in der dieser Prozess dokumentiert und ein Aufriss der verschiedenen Untersuchungsansätze und Problemfelder gegeben wird.

Die darin zusammengefassten Beiträge versuchen, ein möglichst breites Spektrum der Perspektiven abzubilden, aus denen die relativ junge Gattung Sommerprogramme in den Blick zu nehmen ist: von den ersten Anfängen vor etwa 30 Jahren über deren theoretische Begründung im Rahmen der sich etablierenden Neuen Kulturpolitik bis hin zu den aktuellen Erscheinungsformen und Partnerschaften.

Die Sommerprogramme werden dabei in ihrer Vielfalt und Spezialisierung auf den Prüfstand gestellt und auf ihre aktuellen kulturpolitischen Implikationen und ihren künstlerischen Gehalt "abgeklopft". Der Zeitpunkt passt, denn ein Generationswechsel ist fällig.

Die Erstellung des Buches wurde gefördert vom Kultursekretariat NRW Gütersloh und vom Kulturamt der Stadt Hagen.

Weitere Informationen:
http://www.kupoge.de