Body
Berlin (ddp-bln). Die Akademie der Künste in Berlin muss nach Ansicht des Deutschen Kulturrates jetzt rasch ihre Aufgaben für die Zukunft klären und künftig stärker nach außen wirken. «Durch die Übernahme des Bundes vor einem Jahr hat die Akademie an Bedeutung gewonnen, und es schauen auch alle anderen Akademien im Land auf die Berliner Einrichtung. Es gibt gestiegene Erwartungen», sagte der Geschäftsführer des Kulturrates, Olaf Zimmermann
Mit ihrem Umzug an den Pariser Platz neben das Brandenburger Tor habe sich die Akademie in die erste Reihe gesetzt. Und in der ersten Reihe müsse man entsprechend mitspielen, betonte er. «Die Akademie ist kein autistischer, sondern ein öffentlicher Club", fügte Zimmermann hinzu.
Der symbolische Akt der Rückkehr an den historischen Standort müsse nun mit Inhalt gefüllt werden, forderte Zimmermann. Dass das bislang nicht geschehen sei, sei ein Versäumnis. Die Akademie könne ihre Arbeit als Bundeseinrichtung nun nicht mehr nur auf Berlin konzentrieren. «Berlin ist vielleicht die Startrampe, aber die Aufgabe der Akademie ist eine gesamtdeutsche und auch internationale», sagte Zimmermann.
Die Diskussion über die Aufgaben der Berliner Akademie hätte nach Ansicht des Kulturrates aber nicht erst seit der Übernahme in Bundesträgerschaft, sondern bereits seit der Zusammenführung der Akademien West und Ost geführt werden müssen. «Es ist bedauerlich, dass man erst jetzt anfängt zu diskutieren - aber besser jetzt als nie», sagte der Geschäftsführer. Die Akademie sei eine öffentliche Institution, die jährlich 18 Millionen Euro öffentliche Mittel erhalte. Deshalb müsse sie sich die Frage von außen gefallen lassen, ob sie so aufgestellt sei, dass sie den Anforderungen gerecht werde.