Düsseldorf - Der Kulturrat NRW fordert die Schaffung eines Kulturministeriums nach der Landtagswahl im Mai. «Wir brauchen einen Minister mit parlamentarischer Verantwortung», sagte der Kulturrat-Vorsitzende Gerhart Baum am Dienstag in Düsseldorf. Das Gremium werde dazu demnächst Gespräche mit den Landtagsfraktionen führen.
Die kulturpolitischen Aktivitäten der Landesregierung, die bislang auf unterschiedliche Ressorts verteilt seien, müssten gebündelt werden. Das Land müsse sich außerdem mehr für die Kulturförderung in den Kommunen engagieren, forderte der Kulturrat-Vorsitzende. Er kritisierte, dass Nordrhein-Westfalen hier weniger aktiv sei als andere Bundesländer. Da Einsparungen in den finanziell klammen Kommunen besonders zulasten der Kultur gingen, müsse die Landesregierung ein Notprogramm auflegen. «Wenn die Einnahmen der Kommunen weiter einbrechen, kommt die Kultur unter die Räder», befürchtete Baum.
Baum kündigte an, der Kulturrat wolle Kultur zu einem zentralen Wahlkampfthema machen. Darum habe man einen Katalog mit Fragen zu den kulturpolitischen Konzepten und Zielen der Landtagsfraktionen zusammengestellt. Themen der sogenannten «Wahlprüfsteine zur Landtagswahl» seien unter anderem die UNESCO-Kulturkonvention, die Entbürokratisierung des Fördersystems, die kulturelle Förderung von Migranten sowie die arbeits- und sozialrechtliche Stellung von Kulturschaffenden.
Der Kulturrat NRW ist ein Zusammenschluss von 80 Kunst- und Kulturverbänden im Land.