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Kulturrat warnt vor Ausverkauf von Kulturbesitz

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Berlin/Stuttgart (ddp). Der Deutsche Kulturrat warnt vor einem Ausverkauf öffentlichen Kulturbesitzes. Kulturrats-Geschäftsführer Olaf Zimmermann kritisierte am Mittwoch in Berlin die Forderungen des baden-württembergischen Rechnungshofes an die Staatsgalerie Stuttgart, ihre Sammlungsbestände abzubauen.

Werde dies umgesetzt, stünde dem nachhaltigen Ausverkauf öffentlichen Kulturbesitzes nichts mehr im Wege. Dann wäre «die Büchse der Pandora» geöffnet.

Der Rechungshof Baden-Württemberg hatte der Staatsgalerie in seiner jüngsten Denkschrift Geldverschwendung, Betriebsmängel und haushaltsrechtliche Verstöße vorgeworfen. Die Finanzkontrolleure forderten mehr Wirtschaftlichkeit von der Museumsleitung und regten auch einen »maßvollen Abbau der Sammlungsbestände« an. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass die Staatsgalerie mit der Verwaltung ihres großen Bestandes »teilweise überfordert« sei.

Zimmermann rügte die Forderungen des Rechnungshofes als Versuch, »Eigentum der Bürger« zu verkaufen. Es gehe nicht darum, Steuergelder zielgerichtet einzusetzen, sondern es solle Kulturbesitz »verscherbelt» werden, um damit Löcher in den öffentlichen Etats zu stopfen.

In der Rechnungshof-Denkschrift war unter anderem auch bemängelt worden, dass einige verliehene Kunstobjekte nicht mehr auffindbar sind. Wegen dieses Vorwurfs hat sich inzwischen auch die Staatsanwaltschaft Stuttgart eingeschaltet. Sie geht dem Verdacht der Untreue nach. Die Staatsgalerie Stuttgart ist mit ihrer Sammlung von zirka 5100 Gemälden und Plastiken sowie über 400 000 Grafiken das größte Kunstmuseum in Baden-Württemberg.

http://www.nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid…