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Das Kultursekretariat Nordrhein-Westfalen sieht seine Existenz trotz Etatkürzungen im nächsten Jahr gesichert. Für 2004 stünden 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. Das seien 200 000 Euro weniger als im laufenden Jahr, berichtete der Vorsitzende der Dezernentenversammlung, Oliver Scheidt, nach einer Konferenz am Mittwoch in Düsseldorf.
Düsseldorf (ddp-nrw). Die Kürzung falle geringer aus als mit ursprünglich 500 000 Euro zunächst geplant. «Damit ist die Existenz des Sekretariats im nächsten Jahr gesichert», betonte Scheidt. Es sei erfreulich, dass die Landespolitik die Bedeutung des Kultursekretariats erkannt habe. Für 2005 sei für das Kultursekretariat mit seinen beiden Büros in Wuppertal und Gütersloh jedoch nur noch ein Etat von einer Million Euro vorgesehen. Als Folge werde die Arbeit dann wohl nicht im bisherigen Umfang weitergeführt werden können. Daher müsse geklärt werden, ob das Sekretariat möglicherweise Zuschüsse aus anderen Projektmitteln bekommen könne.Im nächsten Jahr will die Einrichtung den weiteren Angaben zufolge mit zwei Leitprojekten aufwarten. In «Diskurs Kunst» soll es unter anderem um die aktuelle Bedeutung der Künste bei der Gestaltung des Stadtbildes und in der kulturellen Bildung gehen. Bei «Schule offen für Kultur» solle unter anderem erörtert werden, wie die künstlerische Kompetenz an den Schulen gefördert werden könne. Die Dezernentenversammlung bemängelte vor diesem Hintergrund, dass bei Kürzungen im Kulturetat überdurchschnittlich der Bildungsbereich - beispielsweise Bibliotheken - betroffen sei.
In der Geschäftsführung des Kultursekretariats, das im März sein 30-jähriges Bestehen feiert, steht im Frühjahr 2004 ein Wechsel bevor. Der bisherige Direktor Dietmar N. Schmidt gibt dann sein Amt an seinen Nachfolger Christian Esch ab. Schmidt betonte, das Sekretariat sei ein «beispielgebendes Institut in der Kulturpraxis». Gerade in Zeiten knapper Kassen sei es notwendig, sich für Dinge einzusetzen, die «es etwas schwerer haben». Zu den Plänen des Sekretariats für 2004 gehört auch, die internationale Kulturarbeit künftig über diese Einrichtung zu organisieren.
Dem Kultursekretariat NRW gehören derzeit 21 Städte an, nachdem Solingen und Remscheid den Zweckverband verlassen hatten. Ziel ist es, Theater- und Musikprogramme sowie Projekte der Literatur und der bildenden Kunst zu unterstützen und zu veranstalten. Zu den bekanntesten Veranstaltungen der Einrichtung gehören die «Impulse», eine Werkschau herausragender Theaterinszenierungen.
Frank Bretschneider