Body
Als "einseitige Parteinahme gegen die Beschäftigten an Theatern und Bühnen" kritisierte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Aussagen der Kulturstaatsministerin Weiss aus ihrer "Blut-Schweiß-und-Tränen-Rede" vor dem Kulturforum der Sozialdemokratie in Berlin.
"Die Kulturstaatsministerin wäre gut beraten, nicht einseitig den Interessen des Deutschen Bühnenvereins das Wort zu reden", sagte Heinrich Bleicher-Nagelsmann, Bereichsleiter Kunst und Kultur in ver.di. Der Bühnenverein sei es schließlich gewesen, der Hand in Hand mit der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger tarifvertraglich den Status quo des vergangenen Jahrhunderts festgeschrieben habe. Seit Jahren weigere sich der Deutsche Bühnenverein, mit ver.di einen zeitgemäßen und zukunftsfähigen Tarifvertrag für die künstlerisch Beschäftigten an Theatern und Bühnen abzuschließen.Das Problem der Theaterfinanzierung auf dem Rücken derer lösen zu wollen, die ohnehin am Ende der Gehalts- und Gagenskala stünden, sei nicht die Aufgabe der Bundeskulturstaatsministerin. "Wir erwarten", so der Gewerkschafter, "dass endlich die im Koalitionsvertrag der Regierung vereinbarten Kulturaufgaben angepackt werden, von der Künstlersozialenquete bis zum Künstlergemeinschaftsrecht." Bedauerlich sei auch, dass die Kulturstaatsministerin sich zu Fragen der Kulturpolitik in Europa angesichts der Debatte um die zukünftige europäische Verfassung in Schweigen hülle. "Auf dieser Bühne würden wir Frau Weiss gerne sehen und nicht im Theatergraben oder auf dem Schnürboden."
Herausgeber/verantwortlich: V.i.S.d.P.: Harald Reutter
ver.di-Bundesvorstand
Potsdamer Platz 10
10785 Berlin
Tel.: 030/6956-1010 bis -1017
Fax: 030/6956-3001
e-mail:pressestelle [at] verdi.de (pressestelle[at]verdi[dot]de)