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Kulturstiftung des Bundes beschließt Fördermaßnahmen

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Die Kulturstiftung des Bundes hat sich auf neue Förderprojekte für die kommenden Jahre verständigt. Am Montag verabschiedete der Stiftungsrat 17,9 Millionen Euro für Projekte von 2005 bis 2010.

Berlin (ddp). Dazu gehören unter anderem Maßnahmen zur Förderung des Tanzes, die Entwicklung gemeinsamer Kulturprojekte zwischen Deutschland und Ungarn sowie ein Internationales Autorentreffen auf der King-Hussein-Friedensbrücke zwischen Israel und Jordanien anlässlich der Buchmesse Jerusalem 2005. Bereits am Wochenende waren zudem 53 Einzelprojekte für die Allgemeine Projektförderung ausgewählt worden. Abgelehnt wurde ein Antrag des Deutschen Kulturrates zur Anschubfinanzierung einer Werbekampagne der Bewerberstädte zur Kulturhauptstadt Europas 2010.

Zu den Großprojekten der Stiftung gehören Maßnahmen im Rahmen des im Juni 2004 beschlossenen Tanzplans Deutschland. Unter anderem soll Ende Juni 2005 - erstmals nach 1935 - wieder ein Tanzkongress Deutschland stattfinden. Außerdem sollen fünf noch auszuwählende Städte zu Tanzhochburgen werden. Die Städte, die sich auch selbst finanziell beteiligen müssen, sollen ein ganzes Bündel von Maßnahmen ergreifen, um dem Tanz eine Bühne zu bieten, sagte die künstlerische Direktorin der Stiftung, Hortensia Völckers. Der Sparte Tanz gehe es in Deutschland zwar nicht schlecht, aber es fehle ihr an Anerkennung. Dem soll das Projekt «Tanzplan vor Ort» entgegenwirken.

Außerdem stehen auf dem Förderprogramm die Unterstützung des Deutschen Übersetzerfonds mit jährlich 300 000 Euro sowie der 1200-Jahr-Feier der Stadt Halle 2006 mit bis zu 960 000 Euro. In Halle förderte die Stiftung gezielt Institutionen, die sich mit Gegenwartskunst beschäftigen. Zudem gefördert wird das Autorentreffen auf der King-Hussein-Friedensbrücke mit 30 000 Euro. Das Treffen auf dem neutralen Boden der Brücke soll die Begegnung zwischen arabischen und israelischen Autoren und Messeteilnehmern aus aller Welt erleichtern.

Im Bereich der Allgemeinen Projektförderung werden 4,6 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Unterstützt werden unter anderem die Jubiläumsausstellung «50 Jahre documenta» in Kassel, die Ausstellung «John Cage - Notations 21» sowie der Dokumentarfilm «Traumland Ost» zur Geschichte der Fotografie in der DDR. Finanzielle Hilfe gibt es auch für ein internationales Symposium zur Gartenkunst in Dessau-Wörlitz und eine Videoinstallation mit Interviews von Überlebenden des Holocaust aus der einmaligen Sammlung der Yale University.

Das Projekt der Kulturhauptstadtkandidaten wurde abgelehnt, weil die Finanzierung nach Ansicht des Stiftungsrates Sache der Länder ist. Der Kulturrat reagierte darauf mit Kritik. Es müsse endlich Schluss gemacht werden, mit der Konkurrenz zwischen der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder, sagte Kulturrats-Geschäftsführer Olaf Zimmermann. Wieder einmal sei ein wichtiges Kulturprojekt Opfer des Streites zwischen Bund und Ländern geworden.

Ulrike Geist

s. auch:
http://nmz.de/kiz/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=871…