Body
Berlin (ddp-bln). Zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 erwartet Berlin-Besucher neben den Spielen im Olympiastadion ein umfangreiches Kulturprogramm. «Fußball ist mehr als das, was zwischen An- und Abpfiff auf dem Spielfeld passiert», sagt der Chef der Berlin Tourismus Marketing GmbH (BTM), Hanns Peter Nerger, der Nachrichtenagentur ddp. Das «Faszinosum Fußball» werde auch weite Kreise in der Kulturlandschaft ziehen: Fotografie und Bildende Kunst, Film und Literatur sowie Theater und Musik spielten sich gegenseitig den Ball zu.
Insgesamt wurden nach Nergers Angaben 48 Projekte in das Kunst- und Kulturprogramm der Fußball-WM aufgenommen. Davon werden 20 in Berlin umgesetzt. Dazu zählt die Ausstellung «Rundlederwelten» des verstorbenen Schweizer Kunsthistorikers Harald Szeemann, die bereits seit Herbst im Martin-Gropius-Bau gezeigt wird. Die Schau thematisiert die Beziehung zwischen Fußball und moderner Kunst.
Ab dem Frühjahr reflektiert eine Exposition die Geschichte des Missbrauchs von Sport für politische Botschaften. Rechtzeitig zur Fußball-WM wurde die so genannte Langemarckhalle mit dem Glockenturm am Maifeld des Olympiastadions restauriert und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Museum zu einem Ort der Information ausgebaut. Die von den Nationalsozialisten am Fuße des Glockenturms erbaute Halle galt in der NS-Zeit als Kultstätte und wurde entsprechend mythologisiert.
Lange bevor das erste Spiel bei der Fußball-WM angepfiffen wird, stellen international bedeutende Autoren beim «Gipfel der Weltliteraturen» ihre Texte zum Thema Fußball vor. Das Deutsche Historische Museum eröffnet im April eine Ausstellung mit dem Titel «Das Spiel». Das Filmmuseum zeigt die Sonderschau «Tor! Fußball und Fernsehen».
Eine große Fußballrevue bereitet der Friedrichstadtpalast vor.
Die Staatsoper zeigt «Soccersongs», ein Fußballstück von Robert Wilson. Ein Fußball-Musical mit dem Titel «Halbfinale» führt die Neuköllner Oper auf. Im Treptower Park wird zur Fußball-WM das Pop-Festival «popKick.06» ausgerichtet. Es spielen international bekannte Bands aus den 32 Nationen, deren Mannschaften sich für die WM-Endrunde qualifiziert haben.
Plakate machen auf Orte in der Stadt aufmerksam, die einen historischen Bezug zum Fußball haben. Im Haus der Kulturen der Welt wird das brasilianische Kulturministerium einen Querschnitt der Kultur des südamerikanischen Landes unter dem Motto «Copa da Cultura - Brasilien in Deutschland» vorstellen.
Doch es wird auch Nischen zur Besinnung geben. «Auszeit für die Seele» ist ein Angebot des Berliner Doms am Lustgarten in Mitte. Eine Laserinstallation auf der Domkuppel kommuniziert nachts die jeweiligen Andachtsthemen. Dabei stehen fußballbezogene Themen im Mittelpunkt.
Weitere Informationen zum Kulturprogramm während der Fußball-WM gibt es im Internet unter http://www.berlin-tourist-information.de/fifawm2006 .