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Dresden (ddp-lsc). Zu Beginn der neuen Spielzeit fordern die Landesbühnen Sachsen von der Staatsregierung eine klare Position zu möglichen Theaterfusionen. Wie Intendant Christian Schmidt am Freitag in Dresden sagte, hat Kunstministerin Barbara Ludwig (SPD) am Dienstag vorgeschlagen, die Landesbühnen Sachsen mit Sitz in Radebeul mit dem Mittelsächsischen Theater Freiberg/Döbeln zusammenzuschließen.
Nach Angaben einer Sprecherin des Ministeriums ist eine Fusion der beiden Bühnen bis 2008 geplant. Ziel sei es, die Landesbühnen mit all seinen Spielstätten und seinen mobilen Einsätzen zu erhalten.
Wie Schmidt betonte, hatte die Staatsregierung zum Abschluss der Arbeit der Theater- und Orchesterkommission im vergangenen Jahr eine Fusion der Häuser abgelehnt. Schon aus paritätischen Gründen könne der Freistaat sich nicht als Gesellschafter nur an einem kommunalen Theater beteiligen, hob der Intendant hervor. Aus diesem Grund sei eine Kooperation zwischen dem Theater Freiberg und den Landesbühnen vorgeschlagen worden, um etwa auch in Freiberg und Döbeln Ballett anbieten zu können.
Eine Fusion würde nach Ansicht Schmidts den Abbau eines Theaters bedeuten. Der Zusammenschluss wäre mit erheblichem Personalabbau verbunden. Von den momentan rund 500 Mitarbeitern beider Häuser würden im Falle einer Fusion 180 gehen müssen.
Der Freistaat ist nach den Worten Schmidts derzeit Rechtsträger der Landesbühnen Sachsen und somit verpflichtet, das Haus auszustatten. In einem neuen Gebilde könnte er diese Funktion nicht mehr übernehmen und könnte sich leichter aus der Finanzierung herausziehen, befürchtet er.
Nach Angaben der Ministeriumssprecherin stehen die Gespräche noch am Anfang. Über die Rechtsform und welche Rolle Sachsen spielen werde, sei noch keine Entscheidung gefallen.