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Beim Landesmusikrat stoßen die von der rot-grünen Landesregierung geplanten Kürzungen im Kulturbereich auf Widerstand. Die Fördermittel für Laienmusiker dürften im kommenden Jahr nicht von einer Million Euro auf 100 000 Euro heruntergefahren werden, sagte Landesmusikrats-Präsident Werner Lohmann
Köln (ddp-nrw). Diese Kürzung sei zu radikal. Eine solche Sparmaßnahme würde sicherlich «einen deutlichen Qualitätsverlust» in den Vereinen bewirken.Die Laienmusiker würden im kommenden Jahr nur durch die Übertragungen von Erträgen aus den Oddset-Sportwetten gerettet, die nach dem Willen der Landesregierung auch in NRW Kulturprogrammen zugute kommen. An die Laienmusik flößen so rund 1,8 Millionen Euro. «Eigentlich würden uns noch 25 Prozent mehr zustehen», sagte Lohmann. Über diese verfüge aber zurzeit Kulturminister Michael Vesper (Grüne). Der Präsident weiter: «Es wäre jetzt dringend zu wünschen, uns auch dieses Geld zukommen zu lassen.»
«Wenn sich das Ministerium aus seiner Verantwortung heraus zieht, dann sind die 800 000 Laienmusiker in NRW die Leidtragenden», betonte Lohmann. Die Laienmusik habe in den vergangenen Jahren in NRW einen «wahren Aufschwung» erfahren. Allein im vergangenen Jahr seien 1600 Projekte umgesetzt worden. Lohmann fügte hinzu: «Dieses Pflänzchen müssen wir verdorren lassen, wenn sich finanziell nicht gravierend etwas ändert.»