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Langhoff kritisiert Kleinkrämerei der Berliner Kulturpolitik

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Thomas Langhoff ist enttäuscht und kritisiert die Berliner Kulturpolitik. Die erst kürzlich gewählten Politiker bezeichnet er als „spießig“ und warnt davor, «Theater nur wie Unternehmen zu behandeln“.

Berlin (ddp-bln). Der ehemalige Intendant des Deutschen Theaters Berlin Thomas Langhoff geht mit den Verantwortlichen der Berliner Kulturpolitik hart ins Gericht. «Bei Herrn Wowereit und Herrn Gysi hat man gedacht, es kämen etwas weltoffenere Persönlichkeiten zum Zuge», sagte Langhoff der Berliner Morgenpost (Dienstagausgabe). Statt dessen herrsche die gewohnte Kleinkrämerhaltung vor: «Es riecht schon wieder spießig, bevor es überhaupt angefangen hat.»

Der Regisseur warnte davor, «Theater nur wie Unternehmen zu behandeln. Das ist der Tod.» Umgekehrt müssten sich die Berliner Bühnen um mehr eigenes Profil bemühen.

Langhoff inszeniert zurzeit am Maxim Gorki Theater, wo am Freitag Goethes «Iphigenie auf Tauris» Premiere hat. Auf seine Zeit am Deutschen Theater blickt er ohne Zorn zurück, kritisierte jedoch, dass der 100. Geburtstag seines Vaters, des Intendanten Wolfgang Langhoff, von seinem Nachfolger Bernd Wilms nicht gewürdigt worden sei.