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Leitung der Bundeskunsthalle wegen Missmanagement in der Kritik

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Bonn (ddp). Nach massiven Vorwürfen des Bundesrechnungshofs gegen die Führung der Bonner Bundeskunsthalle ist die Zukunft von Intendant Wenzel Jacob offen. Nachdem die Gesellschaftsversammlung des Museums am Mittwoch einstimmig beschlossen hatte, den Vertrag mit dem kaufmännischen Geschäftsführer Wilfried Gatzweiler aufzuheben, werde Jacob seine Geschäftsführertätigkeit «bis zur Klärung der Vorwürfe» ruhen lassen, teilte die Einrichtung am Freitag mit.

Nach Ermittlungen des Bundesrechnungshofs hat die Bundeskunsthalle in den vergangenen fünf Jahren einen Verlust von rund sechs Millionen Euro erwirtschaftet. Hauptursache seien die Open-Air-Konzerte auf dem Museumsplatz, die nicht kostendeckend gewesen seien.

Bonns Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann (SPD) verwies am Freitag auf die Bedeutung der Bundeskunsthalle, die zahlreiche Besucher von außerhalb nach Bonn hole. Dazu hätten auch die Konzerte beigetragen.

Laut Bundesrechnungshof waren von 28 Open-Air-Konzerten in den vergangenen Jahren nur drei ausverkauft. Auch sollen interne Streitereien innerhalb der Geschäftsführung zu weiteren Ausgaben geführt haben. Der Bundesrechnungshof empfiehlt, in Zukunft auf selbst veranstaltete Konzerte zu verzichten. Stattdessen könne der beliebte Veranstaltungsort an der Museumsmeile an Konzertveranstalter verpachtet werden, die dann das alleinige finanzielle Risiko für die Freiluft-Veranstaltungen tragen.

Gesellschafter der Bundeskunsthalle sind der Bund und die Länder, die die Einrichtung jährlich mit 17 Millionen Euro fördern.