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Loreley-Tal: Welterbetitel in Rheinland-Pfalz in Gefahr

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Deutscher Kulturrat ruft Ministerpräsident Beck auf, den Weltkulturerbetitel für das Obere Mittelrheintal nicht in Gefahr zu bringen

Berlin, den 23.01.2008. Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, fordert den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck auf, sicherzustellen, dass der erst im Jahr 2002 verliehene UNESCO-Weltkulturerbetitel für das Obere Mittelrheintal nicht in Gefahr gebracht wird. Das Welterbekomitee der UNESCO hat am 27. Juni 2002 die Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal zwischen Bingen, Rüdesheim und Koblenz zur Welterbestätte erklärt.

Aktuell wird in Rheinland-Pfalz diskutiert, ob eine Brücke über das Loreley-Tal gebaut werden soll. Diese Diskussion hat Parallelen zum geplanten Bau der Waldschlösschenbrücke im Dresdner Elbtal, die sollte sie realisiert werden, die Aberkennung des Welteerbetitels für das Dresdner Elbtal sehr wahrscheinlich zur Folge haben wird.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck hat die Chance zu zeigen, dass man es besser machen kann als sein sächsischer Kollege Ministerpräsident Georg Milbradt. In Dresden wie an der Loreley scheiden sich die Geister an einer Brücke quer durch die Weltkulturerbestätte. Beim Dresdner Elbtal und beim Oberen Mittelrheintal handelt es sich jeweils um eine großartige Kultur- und Naturlandschaft, die deshalb in die Liste des Welterbes aufgenommen wurde. Die Verantwortlichen erhoffen sich von diesem Titel eine touristische Aufwertung der Region. Diese Hoffnung erfüllt sich. Der Titel Weltkulturerbe ist aber mehr als ein einfaches touristisches Gütesiegel. Er zeichnet eine Region oder Kulturstätte als dauerhaft bewahrenswert aus. Daraus ergibt sich eine unvergängliche Verpflichtung. Das Beispiel Dresden zeigt, dass man leider nicht davon ausgehen kann, dass immer mit der notwendigen Sensibilität mit dieser freiwillig eingegangenen Verpflichtung umgegangen wird. Darum besteht in Rheinland-Pfalz jetzt die besondere Chance, ein gutes Beispiel für den verantwortungsvollen Umgang mit Weltkulturerbestätten zu geben.“
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