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Die Beamten und Angestellten des öffentlichen Dienstes in Thüringen könnten zum Retter der Kultur im Freistaat werden. Eine entsprechende Rechnung hat das Ensemble des Theaterhauses Jena am Mittwoch aufgemacht.
Jena (ddp-lth). Wenn jeder öffentliche Bedienstete nur eine Stunde pro Woche mehr arbeite, könnten 4500 von derzeit rund 180 000 Stellen in Thüringen eingespart werden, erklärte Theaterhaus-Geschäftsführer Roman Rösener. Damit würden 22 Millionen Euro eingespart und «die Landes- und Kommunalpolitik wieder Luft zur Gestaltung bekommen». Hintergrund des Aufrufs zur Solidarität seien die erfreulichen Tariferhöhungen für den öffentlichen Dienst, die jedoch zu Lasten sozialer und kultureller Einrichtungen gingen.Das Theaterhaus Jena ist durch die Haushaltssperre des Landes in finanzielle Nöte geraten. Durch Streichung von 105 000 Euro sind unter anderem fünf der acht Schauspielerstellen oder das geplante Sommerspektakel «Die Weber», mit dem die Kulturarena Jena eröffnet werden soll, gefährdet. Für dieses suchen die Theaterleute Sponsoren. Auch an den Verkauf einer Nebenrolle an Interessenten sei gedacht. Zudem soll durch den Verkauf von Kostümen und Requisiten nach der Kulturarena Geld in die Kasse kommen. Außerdem erwägt man am Theaterhaus die Erhöhung der Eintrittspreise um 2 auf 13 Euro.
Das Theaterhaus Jena hat keinen Finanzierungsvertrag mit dem Land Thüringen wie andere Theater. Vielmehr erhält die Bühne ihre Zuschüsse in Höhe von geplanten 708 000 Euro als Projektfördermittel. Insgesamt verfügt die Theaterhaus Jena gGmbH über einen Etat von 1,7 Millionen Euro, davon trägt die Stadt 731 000 Euro einschließlich der Miete.
http://www.theaterhaus-jena.de