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Müssen zwei der Berliner Opernhäuser fusionieren?

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Sowohl der Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) als auch der SPD-Fraktionschef Michael Müller haben geäußert, dass es künftig nur mit Hilfe des Bundes drei unabhängige Opernhäuser in der Stadt geben könne. Die drei Häuser wären aus eigener Kraft nicht zu finanzieren, so Müller.

Laut Sarrazin würden nach dem vorzeitigen Weggang des Intendanten Udo Zimmermann, die Staatsoper Unter den Linden und die Deutsche Oper fusioniert.

Auch Kultursenator Thomas Flierl (PDS) verkündete im Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses, für die drei Berliner Opern schlage mit dem Bundeshaushalt "die Stunde der Wahrheit". Sein Reformplan sieht vor, alle drei Opernhäuser unter dem Dach einer gemeinsamen Stiftung zusammenzuführen. Nach Wünschen von Kulturstaatsministerin Christina Weiss (parteilos) soll der Bundeshaushalt eine Anschubfinanzierung für die von Flierl geplante Opernstrukturreform berücksichtigen.

Dem gegenüber steht die dramatische Verschlechterung der Haushaltslage des Bundes. Sie wird auch Auswirkungen auf den neuen Hauptstadtkulturvertrag haben. Kulturstaatsministerin Christina Weiss sprach in diesem Zusammenhang von einer "extrem komplizierten Lage". Noch im Juni müssen der Bund und die Stadt Berlin entscheiden, wie es ab 2004 in der Hauptstadtkultur-Finanzierung weitergehen soll, so die Berliner Morgenpost. Aber die finanziellen Rahmenbedingungen haben sich zwischenzeitlich verändert. "Wir haben das massive Pech, dass sich der Bundeshaushalt im Vergleich zu der Zeit vor drei Monaten, als wir die Gespräche aufgenommen haben, drastisch verschlechtert hat und der Bundesfinanzminister in der Pflicht ist, einen verfassungsgemäßen Haushalt aufzustellen."

Weiss strebe trotzdem an, die zugesagte Anschubfinanzierung für die Opernstrukturreform in Berlin zu sichern. Aber Abstriche gebe es. Das ursprünglich geplante "Gesamtpaket" auszuhandeln, sei jetzt nicht mehr möglich, da ihr Ressort von der allgemeinen schwierigen Haushaltslage nicht ausgenommen sei. Dennoch halte Weiss an ihren Plänen fest, etwa die Deutsche Kinemathek oder die Akademie der Künste im Hauptstadtkulturvertrag zu berücksichtigen.