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+++Pilotprojekt: Musikrat komplett eingescannt +++ BMG-Sony sucht Aasgeier zur Manager-Betreuung +++ Hit-Voraussage-Software für Neue Musik +++ Neuer Job für arbeitslose Orchestermusiker: Hausfreund +++ Musikmanagement als Wettbewerbs-Kategorie bei "Jugend musiziert" +++
Pilotprojekt: Musikrat komplett eingescanntBerlin, Bonn: Unter dem Motto „Geiz ist geil aber Sparen bewegt“ hat sich der Deutsche Musikrat als Pilotprojekt für einen Modellversuch des Bundes-Wirtschaftsministeriums zur Verfügung gestellt. Ziel war eine kostensenkende Virtualisierung der Verbandsarbeit – Spesen und Personalkosten fallen komplett weg. Die Mitglieder des Musikrates und ihre Inhalte wurden ganzheitlich tomographiert und eingescannt. Sie stehen jetzt als Fuzzy-Logic-Module den Global-Playern der Musikwirtschaft und der Unterhaltungselektronik in einem streng abgeschotteten Intranet zur Verfügung. „Was die draus machen, ist jetzt deren Bier“ meinte Wirtschaftminister Clement bei einem Presse-Empfang des Heineken-Imperiums. „Die gesparten Subventionen fließen jedenfalls in die Drogen-Prävention“.
BMG sucht Aasgeier zur Manager-Betreuung
Rosenheim. Seltene Vogelarten wie der Mauersegler finden sich in unseren modernen Zivilisations-Landschaften oft nicht mehr zurecht – und deshalb keine Nistplätze. Auch nicht, wenn diese von Naturfreunden noch so sorgfältig vorbereitet wurden. Mit der Audio-CD «Mauersegler gezielt ansiedeln» lässt sich das ändern, wie der Musikverlag Ample – ein Unternehmen der Bertelsmann-Gruppe - soeben mitteilt. Die Flugkünstler könne man erfolgreich zum Nisten bringen, indem man ihnen arteigene Antwortrufe vorspielt. Gleichzeitig verlautete, das Firmenkonsortium Sony-BMG sei zur umweltfreundlichen Betreuung seines mittleren Managements dringend auf der Suche nach möglichst originalen Aasgeier-Lockrufen.
Hit-Voraussage-Software für Neue Musik
München. Die Gesellschaft für neue Musik, Sektion Deutschland, hat die Hitvoraussage-Software des Spaniers Mike McCready für die Bewertung neuer Musik optimiert. Damit soll eine Antwort auf die Frage möglich sein, ob eine zeitgenössische Komposition möglichst unkonventionell sowie einzigartig ist und gleichwohl dem Geschmack der Neue-Musik-Szene entspricht. „Die wollen nämlich nur das hören, was sonst niemand hören will,“ sagte GNM-Präsident Jens Cording in einem Gespräch gegenüber taktlos. Die Umarbeitung der ursprünglichen Hiterkennungs-Software soll denkbar einfach gewesen sein. „Wir mussten nur Plus- und Minuspol bei der Batterie des Hit-Auswertungsgerätes vertauschen“, meinten die beauftragten Entwickler des Zentrums für kybernetische Kunst in Karlsruhe.
Neuer Job für arbeitslose Orchestermusiker: Hausfreund
Ludwigsburg: Die Bausparkasse Wüstenrot bietet speziell für Grundstücke in der Nähe von Flughäfen, Schieß-Plätzen oder Hard-Rock-Discos ihr Haus-Sondermodell „Schmuseklang“ an. Es ist aufwändig schallisoliert und dennoch außerordentlich preisgünstig. Jede Einheit wird von der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) hochkarätig subventioniert unter der Voraussetzung, dass vier bis sieben Mitglieder aufgelöster Klangkörper zur kammermusikalischen Übertünchung dennoch durchdringender Geräusch-Immissionen dauerhaft anwesend sein dürfen. Um die Eigenheim-Individualität zu garantieren, hausen die Musiker in einem sogenannten Orchestergraben mit eigenem Zuschlupf unter dem Schlafzimmer. „Wir helfen nur unsren Gewerkschafts-Mitgliedern, alles andre ist uns wurst“, meinte DOV-Ehrenpräsident Rolf Dünnwald in einer ersten Stellungnahme.
Musikmanagement als Wettbewerbs-Kategorie bei "Jugend musiziert
Villingen-Schwenningen-Trossingen: Der Wettbewerb Jugend musiziert ist um eine Wettbewerbskategorie reicher. Vom kommenden Jahr an können sich neben dem Sänger- und Instrumentalisten-Nachwuchs auch junge Musik-Manager dem unbestechlichen Urteil einer kompetenten Jury unter der Leitung von Thomas M. Stein stellen, der auf diesem Weg seine Eignung als künftiger GEMA-Vorsitzender beweisen möchte. „Vor allem bin ich auf die Ergebnisse bei den acht- bis zwölfjährigen gespannt“ – meinte Musikratspräsident Martin Maria Krüger. „Denn früh verhärtet, was ein Stein werden will“.
Alles weitere unter: http://www.nmz.de/taktlos - "Zukunftsmusik 1 mit Christian Höppner (Deutscher Musikrat) und Sven Gabor Jansky (forward2business)