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Musikrat fordert mehr «handgemachte Musik» unterm Weihnachtsbaum

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Der Deutsche Musikrat (DMR) fordert mehr «handgemachte Musik» unterm Weihnachtsbaum. «Musik, die man anderen Menschen schenkt, hat eine enorme Bedeutung. Weihnachten ist der beste Anlass, anderen damit eine Freude zu machen», sagte DMR-Präsident Martin Maria Krüger

Bonn (ddp).Das Vorspielen auf dem Klavier, der gemeinsame Gesang von Weihnachtsliedern oder das kleine Stück auf der Blockflöte seien wichtige Aspekte zur richtigen Einstimmung auf die Feiertage.

Dabei spielt es nach Angaben Krügers keine besondere Rolle, ob die Lieder nun religiös sind: «Musik bietet die Möglichkeit, zu sich selbst zu kommen.» Die Besinnung darauf, was Weihnachten ausmacht, werde dadurch erleichtert, die familiären Bande gestärkt. Das sei gerade in einer Zeit, in der sich die Menschen immer mehr von einander entfernten, von großer Bedeutung.

Laut Krüger gibt es in Deutschland derzeit rund acht Millionen Hobbymusiker - damit spielt etwa jeder zehnte Bundesbürger ein Instrument. «Dramatisch» sei es jedoch um den Musikunterricht an den allgemeinbildenden Schulen bestellt. Musikunterricht finde in vielen Schulen kaum noch statt - zudem werde er schlecht vermittelt, bedauerte der DMR-Präsident.

Darüber hinaus müsse der Umgang mit Musik schon im Kindergarten besser gelehrt werden. «Jedes Kind will etwas lernen. Deshalb sollte man ihm auch die Chance geben und mit der Musik vertraut machen», erklärte Krüger. All dies komme jedoch im gegenwärtigen Bildungssystem - nicht zuletzt auf Grund der allgemeinen Sparzwänge - zu kurz.

Gerade mit Blick auf das Weihnachtsfest appellierte Krüger deshalb an die Politiker, die Förderung der Musik in den allgemeinbildenden Schulen und Kindergärten zu stärken. Diese Aufgabe könne nicht allein den Eltern überlassen bleiben. «Es muss eine demokratische Basis geben, um Musik zu lernen», sagte der DMR-Präsident.