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Naturschutzverbände bieten im Brückenstreit Kompromiss an

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Dresden (ddp-lsc). Die gegen den Bau der umstrittenen Waldschlößchenbrücke klagenden Naturschutzverbände haben Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) am Freitag einen Kompromiss angeboten.

Die Grüne Liga, der BUND und der Nabu teilten über ihren Anwalt in Berlin mit, sie würden auf eine Klage verzichten, wenn die Landesregierung ihre «Blockadehaltung» aufgebe und eine Tunnellösung überprüfe. Die Verbände forderten, in das Planfeststellungsverfahren einbezogen zu werden. Zudem müssten naturschutzfachliche Fragen bei der Tunnelvariante geklärt werden.
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Anlass dieses Vorschlags ist nach Auskunft des Anwalts ein erstes Anzeichen aus der Staatskanzlei, «doch noch zu einer vernünftigen Lösung zu kommen». Die bisher angebotenen Veränderungen seien allerdings noch völlig unzureichend, hieß es. Die Umplanung würde entgegen anderen Behauptungen nicht bis zu zehn Jahre in Anspruch nehmen. Ein Teil der Tunnelplanungen liege bereits vor. Mit dem Verzicht auf die Klage lasse sich gewährleisten, dass das Verfahren in ein bis zwei Jahren abgeschlossen werden könne.

Am Mittwoch hatte Milbradt erstmals öffentlich bauliche Änderungen an der geplanten Waldschlößchenbrücke in Aussicht gestellt, um den UNESCO-Welterbetitel für das Dresdner Elbtal zu retten. Derzeit gilt ein vorläufiger Baustopp, den die Umweltverbände erwirkt hatten, weil ihrer Ansicht nach der Lebensraum der geschützten Fledermausart Kleine Hufeisennase bedroht ist. Das Sächsische Oberverwaltungsgericht in Bautzen wird bis zum Monatsende über die Aussetzung des Baustopps entscheiden.