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Rückläufige Fördergelder treiben die Nürnberger Kindertheater in die Krise. Inzwischen könnten lediglich 40 Prozent der Kosten aus den Zuschüssen des städtischen Haushalts beglichen werden, teilten die beiden großen Nürnberger Kinderbühnen «Pfütze» und «Mummpitz» am Mittwoch in Nürnberg mit.
Nürnberg (ddp-bay). Der Rest müsse durch den Kartenverkauf und über Sponsoren und Projekte eingespielt werden.Die Tendenz geht zu immer kleineren Produktionen, sagte Andrea Erl vom Theater «Mummpitz». Die Pesonalkosten seien am Limit, die Kosten müssten immer weiter runtergefahren werden. «Wir haben uns an die Krise gewöhnt», betonte Erl.
«Pfütze»-Geschäftsführer Jürgen Decke kritisierte diesen Tend. Ein-Mann-Stücken dürfe nicht die Zukunft gehören. Mit der neuen «Großproduktion» des «Parzival» mit sieben Schauspielern stemme sich «Pfütze» erfolgreich gegen den Trend. Die Schulvorstellungen des Klassikers seien bis in den Februar hinein ausverkauft.
Wally Schmidt vom «Theater der Puppen im Kali» betonte «den guten Willen der Stadt», ihren Ruf als «Kindertheaterhauptstadt Bayerns» zu verteidigen. Decke betonte, dass die Kindertheaterszene in der Frankenmetropole «bundesweit einzigartig» sei. Nirgendwo gebe es eine vergleichbare Dichte von Kindertheatern.
In der neuen Spielzeit 2004/05 steht bei den insgesamt sieben großen Kinderbühnen eine Vielzahl von Premieren und Uraufführungen auf dem Programm. «Pfütze», «Mummpitz» und das «Puppentheater im Kali» planen in der laufenden Saison mit bis zu 200 Aufführungen und 25 000 Besuchern in ihren festen Häusern. Das «Papiertheater» will sein «Mozartprojekt» sogar in Algerien aufführen. «Tristans Kompagnons» bringt ein «Nürnberger Roadmovie» des bekannten fränkischen Autors Fitgerald Kusz auf die Bühne, in dem Enten die Hauptrolle spielen.