Hauptrubrik
Banner Full-Size

Olberts weist die Kritik im «Blaubuch 2006» zurück

Publikationsdatum
Body

Halle (ddp-lsa). Die Stiftung Bauhaus und Kultusminister Jan-Henrik Olbertz (parteilos) weisen die Kritik im «Blaubuch 2006» an einer unzureichenden Tätigkeit und mangelnden Ausstrahlung des Bauhauses zurück.

Olbertz bezeichnete am Freitag die Aussagen als «überzogen und widersprüchlich». «Eines kann man dem Bauhaus wirklich nicht vorwerfen, und das ist mangelnde internationale Präsenz oder gar Provinzialität.» Ein Blick auf die internationalen Aktivitäten und Vernetzungen des Bauhauses von Übersee über den Nahen Osten bis Asien hätte genügt, um eine solche Wahrnehmung zu verwerfen.

Im «Blaubuch» über die «kulturellen Leuchttürme» stellt Autor Paul Raabe unter anderem fest, «internationale Erwartungen und lokale Wirklichkeit vor Ort entsprechen sich kaum». Das zeige auch der Zustand einiger Bauhaus-Gebäude in der Stadt. «Die heutige Mischung aus Historie, Weltgeltung und Provinzialität sollte selbstkritisch überdacht werden», riet Raabe dem Bauhaus.

Das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Bauhaus habe in den vergangenen Jahren unter anderem von der Europäischen Union eine umfassende Förderung erhalten, entgegnete Werner Möller von der Stiftung Bauhaus. Das sei nur deshalb möglich gewesen, weil die Einrichtung «eine so vorbildliche Arbeit geleistet» habe. Auch die Kritik am Zustand des Haupthauses wollte er nicht teilen. Ende 2006 sei es nach mehrjähriger Sanierung wieder übergeben worden.

20 kulturelle Einrichtungen und gleich viele kulturelle Gedächtnisorte würden in dem Buch benannt, sagte der Sprecher der Konferenz nationaler Kultureinrichtungen (KNK), Hartmut Dorgerloh. Trotz der Kritik von Raabe in dem «Blaubuch» an einigen Einrichtungen sieht Dorgerloh keinen Grund, eine Einrichtung auf eine «rote Liste» der gefährdeten Projekte zu setzen.