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Die Stadt Frankfurt hat die Frist für die geplante Kooperation von Hessen, Sachsen, Dresden und Frankfurt/Main zum Erhalt der Truppe von Ballett-Chef William Forsythe verstreichen lassen. Bis zum 31. Dezember hätte der Vertrag stehen müssen.
Nach Ansicht des Initiators des Vertragskonstruktes, Bernhard Freiherr von Löffelholz, gebe es kaum noch Chancen, die Compagnie um William Forsythe für Dresden und Frankfurt zu halten. Die Stadt Frankfurt/Main habe die Bereitschaft Hessens, das Projekt mit 1,4 Millionen Euro zu unterstützen, nicht wahrgenommen. Forsythe habe lange Geduld mit Frankfurt gehabt, nun werde er sich nach anderen Partnern umsehen. Ohne eine Partnerstadt in Hessen fehlen Forsythe nicht nur die 200 000 Euro der Stadt Frankfurt, sondern auch die Ländermittel. Indessen gibt es in Berlin, Offenbach und im Ausland Interesse an Forsythe.Wegen der extremen Finanznot der Stadt wird die Ballettsparte an der kommunal getragenen Oper am Ende der Spielzeit 2003/2004 geschlossen. Nicht nur die prekäre finanzielle Situation Frankfurts verbietet es der Stadt, ihren Beitrag für das Projekt gemeinsamer Auftritte in Dresden und Frankfurt zu leisten. Ein weiteres Problem ist die Frage des rechtlichen Konstruktes. Ein bloßer Betriebsübergang, bei dem die Company de jure nicht aufgelöst wäre, könnte Frankfurt ungeahnte Folgekosten bescheren. Die Stadt befürchtet, dass die geplante Privatisierung vor Gericht keinen Bestand haben könnte.