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Bei der Bewerbung für die Kulturhauptstadt Europas 2010 will Görlitz als Stadt zweier Nationen auf sich aufmerksam machen. Die Kommune an der deutsch-polnischen Grenze werde das benachbarte Zgorzelec in seine Vorhaben, Projekte und Aktivitäten einbeziehen, sagte der Görlitzer Projektkoordinator Peter Baumgardt.
Görlitz (ddp-lsc). Damit werde jedoch keineswegs eine Doppelbewerbung über Ländergrenzen hinweg angestrebt, wie es Karlsruhe und das französische Straßburg geplant hatten.Baumgardt reagierte damit auf Äußerungen, für Görlitz dürfte es durch die Verbindung nach Polen Probleme bei der Bewerbung um die Kulturhauptstadt geben. Der östlichsten Stadt der Bundesrepublik sei schon immer klar gewesen, dass nur ein Ort in Deutschland diese Veranstaltung 2010 ausrichten könne. Abgesehen von allen Regularien befinde sich Görlitz in einer völlig anderen Situation als Karlsruhe und Straßburg, die gut 80 Kilometer auseinander liegen. Im Konzept solle unter anderem die Besonderheit hervorgehoben werden, dass Görlitz seit dem Zweiten Weltkrieg in zwei Ländern liegt. Zgorzelec werde die Görlitzer Bewerbung unterstützen und begleiten.
Görlitz wirbt mit dem Slogan «Wir bauen Europas Kulturhauptstadt». Die Kommune war die erste in Deutschland, die einen Stadtratsbeschluss zur Kulturhauptstadt gefasst und eine Geschäftsstelle für die Vorbereitung des Projekts eingerichtet hat. Bis 30. Juni soll ein erster Entwurf für das Bewerbungskonzept vorgelegt werden. Die Entscheidung, welche Stadt in Deutschland 2010 Kulturhauptstadt Europas werden soll, fällt die Europäische Kommission im Herbst 2005.