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Auf der Plenumssitzungen des Rats für deutsche Rechtschreibung am heutigen Freitag im Institut für Deutsche Sprache Mannheim wurde beschlossen, die Regeln der Groß- und Kleinschreibung wieder zu ändern.
Das berichtet die Baseler Zeitung in ihrer Online-Ausgabe. Danach sollen künftig feststehende Begriffe wie «Grosse Koalition», «Erste Bundesliga» oder «Grosse Kreisstadt» ebenfalls groß geschrieben werden.Damit verfolge der Rat weiter das Ziel, wieder mehr nach dem Sinn und nicht so stark nach einem Regelwerk zu schreiben. «Die Menschen sollen sich mit der neuen Rechtschreibung identifizieren», sagte der Ratsvorsitzende Hans Zehetmair am Freitag nach der siebten Sitzung des Expertengremiums in Mannheim.
Die zuständigen Erziehungsbehörden hatten die neuen Sprachregeln zur Groß- und Kleinschreibung bislang als unstrittig bezeichnet. Sie waren wie die neuen Regeln zur Laut-Buchstaben-Zuordnung am 1. August verbindlich in Kraft getreten.
Nur in Bayern, Nordrhein-Westfalen und im Kanton Bern gilt noch eine Übergangsregelung. Alte Schreibweisen werden dort in den Schulen auch jetzt noch nicht als Fehler gewertet.
Das mit Experten aus dem deutschsprachigen Raum besetzte Gremium setzte für die Groß- und Kleinschreibung eine Arbeitsgruppe ein, die bis Mitte Januar detaillierte Vorschläge erarbeiten soll. Diese sollen in der nächsten Sitzung des Rates am 3. Februar 2006 in großer Runde beraten werden.
Zehetmair betonte, trotz des neuen Themenbereiches werde an dem Plan festgehalten, bis zum Schuljahr 2006/2007 die Veränderungsvorschläge für die umstrittene neue Rechtschreibung vorzulegen. Die Kultusministerkonferenz sei über den neuen Vorstoß informiert.
Das Gremium schloss am Freitag den Komplex Zeichensetzung und Silbentrennung ab. Danach sollen künftig keine einzelnen Buchstaben mehr abgetrennt und künftig auch keine sinnentstellende Trennungen mehr zugelassen werden. Als Beispiele wurde A-cker oder E-sel genannt.
Beim Bereich Zeichensetzung wird wieder ein Komma bei einem erweiterten Infinitiv stehen. Zudem sollen Sinnzusammenhänge wieder mehr durch Kommas abgetrennt werden.
Quelle: Baseler Zeitung